Nachruf auf Hans-Dieter Barthel – Eng mit dem kicker verbunden

Verein Nordbayerischer Sportjournalisten (VNBS)

21.06.2017 Mehr als drei Jahrzehnte war Hans-Dieter Barthel für den Olympia-Verlag in Nürnberg tätig. Am 12. Juni ist der frühere kicker-Redakteur gestorben. Er wurde 74 Jahre alt.
Autor: Harald Büttner
Irgendwie hat man als Geschäftsführer eines VDS-Regionalvereins schon ein schlechtes Gewissen, wenn man Jahr für Jahr den Beitrag einzieht von Mitgliedern, von denen man schon ewig nichts mehr gehört hat. Hans-Dieter Barthel war eines davon. Zum VDS-Wahlkongress in Nürnberg hatte er sich ein paar Tage zuvor bei mir angekündigt. Das war im Frühjahr 2009. Erschienen ist „HDB“ dann doch nicht. Auch nicht mehr, wie in all den Jahren zuvor, zu den Weihnachtsfeiern und Jahreshauptversammlungen des VNBS. Er schien mit dem Thema Sportjournalismus abgeschlossen zu haben. Das nächste, was wir über ihn gehört haben, war die Nachricht von seinem Tod am 12. Juni 2017. Er wurde 74 Jahre alt.

2004 hatte sich Hans-Dieter Barthel in den Ruhestand verabschiedet. Nach 34 Jahren beim Nürnberger Olympia-Verlag, in dem der kicker erscheint. Nach dem Volontariat bei der WAZ in Essen, den ersten Jahren als Lokalsportredakteur bei der Rheinischen Post in Moers und Krefeld, ging der in Eilenburg vor den Toren Leipzigs geborene Sachse 1970 zum kicker. Zunächst arbeitete Barthel in der niedersächsischen Außenredaktion in Hannover, die wenig später nach Peine umzog. Und ab 1978 dann in der Zentrale in Nürnberg.

Breit gefächerten Fachwissen und entschlossenes Auftreten

Als Chef vom Dienst koordinierte er die Berichterstattung in leitender Funktion. Im hektischen Redaktionsalltag machte sich der selbstbewusst und entschlossen auftretende Zeitungsmann alter Schule nicht nur Freunde, wenn es darum ging, Entscheidungen zu treffen und Anweisungen zu erteilen. Barthel zeichnete im Verlagshaus an der Nürnberger Badstraße für organisatorischen Abläufe verantwortlich. Dank seines breit gefächerten Fachwissens war er aber auch selbst vor Ort bei historischen Sportereignissen. Pointiert berichtete Barthel von der Fußball-EM 1972 und der WM 1974 – jeweils mit Happy End für Deutschland –, über Olympische Winterspiele, Handball-Events, die Vierschanzentournee und große Boxkämpfe.

Bei Spielen der nordbayerischen Sportpresse stand Barthel jahrelang im Fußballtor, seine große Leidenschaft galt aber dem Handball, den er von Kindesbeinen an betrieben hat. Auch nach seiner Pensionierung engagierte sich in „seiner“ Sportart als Vereinsmitarbeiter in Erlangen, seinem Wohnort. Viele Fernreisen prägten seine Freizeitgestaltung im Ruhestand, noch im März durchkreuzte er mit seiner Frau Heidrun die Karibik. Hans-Dieter Barthel hinterlässt zudem zwei erwachsene Kinder und zwei Enkel.