Nachruf auf Werner Schilling – Urgestein des kicker

Verein Nordbayerischer Sportjournalisten (VNBS)

11.01.2018 Als Leitender Redakteur gehörte Werner Schilling drei Jahrzehnte lang zu den Machern beim kicker. Ein Faible hatte er für den Jugendfußball. Am 31. Dezember ist er im Alter von 86 Jahren verstorben.
Autor: Harald Büttner
Als sich das Jahr 2017 dem Ende entgegen neigte, hörte sein Herz auf zu schlagen. An Silvester verstarb Werner Schilling im Alter von 86 Jahren. Ein Mann, der drei Jahrzehnte lang zu den kreativen Köpfen des kicker zählte und den man getrost als Urgestein des renommierten Sportmagazins bezeichnen durfte. Ein Mann, der sich mit eher leisen Tönen mehr Gehör verschafft hat als so mancher Mensch gewordener Lautsprecher.
 
1966 war der gebürtige Chemnitzer dem Lockruf nach Nürnberg zum kicker gefolgt, bei dem er vor allem für den Jugendfußball verantwortlich zeichnete. Seinen Gedankenanstößen folgte der DFB Jahre später bei der Einführung des Jugendpokals und der Nachwuchs-Bundesligen. Doch auch im „großen Fußball“ war Schilling zu Hause, beispielsweise als Berichterstatter bei der WM 1970 in Mexiko.
 
Sein Weg in den Sportjournalismus begann Anfang der 1950er-Jahre in Bielefeld. Quasi von der Schulbank weg haben sie den jungen freien Mitarbeiter bei der Westfälischen Zeitung ins kalte Wasser geworfen, wochenlang musste er den erkrankten Sportredakteur vertreten.
 
Der gute Interimsjob mündete in einer Festanstellung als Lokaljournalist beim Münsterschen Tageblatt, 13 Jahre später verabschiedete sich Schilling als Sportchef in Richtung Franken. Die große weite Welt hatte er da längst kennengelernt – zweimal berichtete er von Olympischen Spielen.
 
Die Arbeit an der Basis war Werner Schilling mindestens genauso wichtig, und das nicht nur beim kicker. Viele Jahre lang – auch noch im Ruhestand – war er für die Pressearbeit beim Bayerischen Landessportverband (BLSV) zuständig und kümmerte sich aus dieser Perspektive intensiv um die Belange speziell des fränkischen Breitensports.

Mindestens genauso eng war die Bande zu seinem Verein TSV Katzwang im Nürnberger Süden, wo er bis vor wenigen Jahren sein Domizil aufgeschlagen hatte.