Zeit-Redakteurin Cathrin Gilbert – „Glück, Abenteuer, Trost“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

29.03.2017 Cathrin Gilbert übt ihren Traumberuf aus. Doch einen Wunsch würde sich die passionierte Seglerin noch gerne erfüllen.
 
Geboren in Neuwied, lebt in Hamburg. Jura-Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin, Volontariat bei Axel Springer, Redakteurin bei Bild, Spiegel und der Zeit, dort verantwortlich für Fußball.

sportjournalist: Cathrin Gilbert, was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Cathrin Gilbert: Strafverteidigerin.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Gilbert: Sport, Religion, Deutsch und Geschichte.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Gilbert: Eine Reportage über die Bezirksmeisterschaften in der Leichtathletik für die Rheinzeitung in Neuwied (Foto: GES-Sportfoto/Augenklick).

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Gilbert: Laborantin / Ingenieur in der Automobilbranche.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Gilbert: Die Mischung aus Süddeutsche Zeitung, Bild, 11Freunde und Zeit macht es.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Gilbert: Von meiner Familie, indem sie mich darin bestärkt, neugierig und mutig zu sein.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Gilbert: Über Menschen und deren Suche nach ihrem subjektiven Sinn: Glück, Abenteuer, Trost, Erkenntnis und Menschlichkeit.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Gilbert: Ein Sieg gegen meine Schwester mit sieben Jahren im Skirennen.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Gilbert: Klavierspielen (Foto: Fotoagentur Kunz/Augenklick).

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Gilbert: Ich glaube, dass ich mich ganz gut in meine Gesprächspartner hineinversetzen kann. Wenn ich nicht aufpasse, kann sich daraus auch schnell eine Schwäche entwickeln. Hanns Joachim Friedrichs hat einmal in einem Spiegel-Interview so schön formuliert, er habe in seinen fünf Jahren bei der BBC gelernt: „Distanz halten, sich nicht gemein machen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentliche Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein.“ Nur so kann man das Vertrauen des Lesers gewinnen.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Gilbert: Musik – selber machen und in jeglicher Lebenssituation hören.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Gilbert: Den übe ich aus – und das ist ein unheimlich schönes Gefühl.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Gilbert: Die Menschen, über die ich schreibe.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Gilbert: Blumen kaufen und die Wohnung oder das Büro aufräumen, bevor ich zu schreiben beginne.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Gilbert: Auf ein Frühstücksei.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Gilbert: Bestimmt. Aber viel mehr würde ich es bereuen, mich vor einer Entscheidung gedrückt zu haben.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Gilbert: Meinen Eltern, weil Sie mir Wurzeln gegeben haben und mich trotzdem schon ganz früh losfliegen ließen.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Gilbert: Auf dem Boot aufwachen und ganz früh morgens lossegeln.

sj: Woran glauben Sie?

Gilbert: Daran, dass der Mensch von Grund auf gut ist.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Gilbert: Eine Weltumsegelung.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Gilbert: Wer lieben kann, ist glücklich.

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