VDS-Preisträger Henrik Diekert – „Häuptling der Apachen“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

13.01.2016 Erst wollte er ein großer Indianerboss werden, dann sattelte Henrik Diekert um und wurde Sportjournalist. Für ihn bis heute eine gute Entscheidung.
 
Henrik Diekert, 27, studierte an der Hochschule Macromedia in Hamburg Journalistik mit Schwerpunkt Sportjournalismus. Parallel schrieb er für verschiedene Zeitungen und Magazine. Seit Abschluss des Studiums arbeitet er von Wiesbaden aus als freier Journalist für Fernsehen und Hörfunk. Als Teammitglied des ZDF erlebte er die Fußball-EM 2012 sowie die Olympischen Spiele von London und Sotschi vor Ort. Heute arbeitet Diekert hauptsächlich für den SWR und Sky Sport News HD. Für seine TV-Reportage über die Freiburger Fußballschule wurde er 2015 mit dem VDS-Nachwuchspreis ausgezeichnet.

sportjournalist: Henrik Diekert, was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Henrik Diekert: Lange Häuptling der Apachen, seit einem Schülerpraktikum in der NDR-Sportredaktion Journalist.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Diekert: Deutsch, Geschichte und Sport.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Diekert: Oberliga Hamburg, SV Halstenbek-Rellingen gegen SC Victoria (2:9) bei sehr schlechtem Wetter.

sj: Welchen Beruf haben Mutter und Vater ausgeübt?

Diekert: Yoga-Lehrerin und Vertriebsleiter.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Diekert: Dank Twitter sind die meisten spannenden Geschichten und Meinungen redaktionsunabhängig jederzeit abrufbar. Gleiches gilt für die diskussionswürdigen. Deshalb: Nein, nicht mehr.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Diekert: Kurz vor Redaktionsschluss auf Amateurplätzen ohne Internet-Empfang. Danach von erfahrenen Kollegen beim ZDF, vor allem von Eike Schulz, Thomas Wark und Christa Haas. Jetzt von den Sky-Sport-News-HD-Reportern Alexander Bonengel und Marc Behrenbeck. Immer wieder von Kameramännern und Cuttern.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Diekert: Handball, Fußball, Sportpolitik, die Instrumentalisierung des Sports und Menschen, die über den Tellerrand gucken können.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Diekert: Halbfinalsieg im dritten Satz bei den Tennisklubmeisterschaften 2006. Anschließend gab es eine Demütigung im Endspiel.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Diekert: Ein fotografisches Gedächtnis, die Geduld, ein Instrument zu lernen, und handwerkliches Geschick.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Diekert: Spontaneität und Hartnäckigkeit/Ungeduld.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Diekert: Kochen, Wandern, Bücher und Filme.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Diekert: Sportjournalist mit den technischen Möglichkeiten von heute und den Verträgen von früher.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Diekert: Mein eigener Anspruch und der Wunsch, meiner Familie ein möglichst sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Außerdem große Dankbarkeit dafür, in meinem Traumberuf arbeiten zu können.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Diekert: Serien-Binge-Watching, Eiscreme und Remoulade (nicht gleichzeitig).

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Diekert: Familie, Freunde und Bücher.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Diekert: Noch nicht.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Diekert: Neben meiner Mutter vor allem den Redakteuren, die mir von Anfang an und immer wieder Chancen gegeben haben.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Diekert: Ausschlafen, gemütlich frühstücken, spazieren gehen, lesen, Abendessen und einschlafen.

sj: Woran glauben Sie?

Diekert: Daran, dass guter Journalismus die beste Waffe gegen Kleingeistigkeit ist.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Diekert: Reisen nach Jerusalem und durch Kanada. In einem schönen Vorort: ein Haus mit Garten.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Diekert: Wird schon!