FAZ-Urgestein Roland Zorn – „Arbeit ist das halbe Leben, mehr aber auch nicht“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

10.02.2016 Seinen Traumjob hat Roland Zorn gefunden. Doch ganz zufrieden ist der langjährige Journalist der Frankfurter Allgemeinen Zeitung nicht. Das hat auch mit einem ostwestfälischen Fußballverein zu tun.
 
Am 25. Juli 1945 wurde Roland Zorn in Trier geboren. Abitur 1965 in Bielefeld. Nach zwei Jahren Bundeswehr Jurastudium in Münster – ohne Abschluss. Volontariat bei der Neuen Westfälischen in Bielefeld (1974 bis 1976), danach drei Jahre Politikredakteur dieser Zeitung. Von 1979 bis 2011 Sportredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und in dieser Zeit über 20 Jahre verantwortlich für die Fußball-Berichterstattung.

sportjournalist: Roland Zorn, was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Roland Zorn: Ich wollte schon früh politischer oder Sportjournalist werden.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Zorn: Geschichte und Sport.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Zorn: Zu Schülerzeiten viele Lokalsporttexte für die Herford-Ausgabe der Bielefelder Freien Presse.

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Zorn: Mein Vater war in der Geschäftsführung eines Bielefelder Unternehmens, das Werbeartikel herstellte. Meine Mutter hat ihre vier Kinder fürsorglich durch deren junge Jahre gelotst.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Zorn: Für mich bleibt das aus Erfahrung die FAZ.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Zorn: In der FAZ von meinem früheren Ressortleiter Steffen Haffner, was die Fairness im Umgang mit Sportlern und die Teamplayer-Qualitäten gegenüber den Kollegen im Sportressort anging.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Zorn: Eiskunstlauf und Fußball (Foto: sampics/Augenklick).

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Zorn: Westfalenmeister im Tennis mit der Jugendmannschaft des BTTC Bielefeld und Kreismeister im Tor der Schülermannschaft (C-Jugend) von Arminia Bielefeld.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Zorn: Einen Unterhaltungsroman ohne jeden Bezug zu meiner journalistischen Vita schreiben zu können.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Zorn: Ein gewisser Hang zur Selbstironie; ein gewisses Defizit in puncto Geduld.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Zorn: Ich lebe es beruflich aus.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Zorn: Was man hat – danach muss man nicht mehr suchen.

sj: Was oder wer motiviert Sie?

Zorn: Menschen mit Tiefenschärfe hinter ihren sportlichen Qualitäten entdecken zu können.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Zorn: Mit Freundinnen und Freunden essen zu gehen und dabei über Gott und die Welt reden.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Zorn: Auf meine besten Freundinnen und Freunde.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Zorn: Das bleibt bei über 30 Jahren Berufserfahrung im Auf und Ab des Alltags nicht aus.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Zorn: Meiner Mutter und denen, die mir auch an stürmischen Tagen treu geblieben sind.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Zorn: Ich suche noch, glaube aber nicht, dass ein solcher Tag aus dem süßen Nichtstun bestünde.

sj: Woran glauben Sie?

Zorn: An Fairness, Toleranz und die verbindende Kraft des Humors.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Zorn: Australien zu entdecken und Arminia Bielefeld wieder in der Bundesliga zu sehen (Meier-Foto: firo/Augenklick).

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem? Leben geben?

Zorn: Arbeit ist das halbe Leben, mehr aber auch nicht.