Günter Simon zum 85. Geburtstag – Eigene Meinung und hohes Ansehen

Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB)

25.03.2016 Günter Simon und der Fußball im Osten Deutschlands sind seit langer Zeit eine feste Verbindung. Am 26. März wird der ehemalige Spieler der DDR-Oberliga 85 Jahre alt.
Autor: Horst Bläsig
Sein Umgang mit der deutschen Sprache ist für jeden Leser ein Genuss. Und in jedem Satz seiner Kolumnen, die Günter Simon nach wie vor für die Fußball-Woche schreibt, wird seine Lust am Schreiben spürbar. Der Diplom-Germanist und Literatur-Liebhaber hat diese Passion und seine zweite Leidenschaft, den Fußball, zum Beruf gemacht.
 
Drei Jahrzehnte lang, von 1961 bis 1991, war der Sportjournalist Günter Simon einer der prägenden Köpfe der im Osten unseres Landes überaus beliebten „Neuen Fußballwoche“ – lange Zeit als stellvertretender Chefredakteur und von Mai 1990 bis November 1991 als Chefredakteur. Sein fachliches Urteil hat noch immer Gewicht. Am 26. März feierte das in Neupetershain in der Niederlausitz geborene und seit Jahrzehnten in Neu Fahrland vor den Toren Potsdams beheimatete Brandenburger Urgestein seinen 85. Geburtstag. 
 
Günter hat es nicht immer einfach gehabt in seinem Leben, aber er hat enorm viel daraus gemacht. Aufgrund seiner eigenen Kindheit weiß er nur zu genau, was für ein wunderbares Geschenk es ist, dass er seinen 85. Geburtstag gemeinsam mit seiner Erika, den liebevoll, vorwiegend von ihr groß gezogenen Söhnen Thomas und Michael sowie den Enkelkindern verbringen kann.
 
Seine Eltern hat Günter früh verloren. Bereits mit acht Jahren war er Vollwaise. Nach einer Lehre als Rechtsanwaltsangestellter besuchte er von 1950 bis 1956 die Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) in Potsdam und studierte Germanistik an der Humboldt-Universität in Berlin. Danach arbeitete er von 1957 bis 1961 als Lektor und Dramaturg im DEFA-Spielfilmstudio in Babelsberg, wo er auch seine erfolgreichste Zeit als Fußballer verbrachte. Insgesamt 55 Spiele bestritt der Verteidiger und Läufer Günter Simon (Foto: Luisa Müller) in den 1950er-Jahren für Rotation Babelsberg in der DDR-Oberliga.
 
Mit seiner Fachkompetenz erwarb sich der Fußballexperte auch als Buchautor hohes Ansehen im In- und Ausland. So flossen rund 20 WM- und EM-Bücher des Berliner Sportverlags sowie das in mehreren Neuauflagen erschienene Fußball-Lexikon aus Günters Feder. Seinen Horizont hat er sich von engstirnigen Menschen nie einengen lassen.

„Neu Fahrländer Landboten“ ist Günter Simons Kind
 
Günter richtete sein Fähnlein nicht nach dem Wind. Weder zu DDR-Zeiten, als er auf dem Weg in die Berliner Redaktionsräume ungezählte Stunden in den West-Berlin umfahrenden „Sputnik-Zügen“ auf dem Außenring verbrachte, noch im wiedervereinten Deutschland.

Günter hat immer seine eigene Meinung gehabt und Position bezogen: nach der Wende auch gegen die Abwicklung „seiner“ DDR-fuwo durch die Marktkonkurrenz in den alten Bundesländern. Und in der Kommunalpolitik seines Heimatortes, wo er den „Neu Fahrländer Landboten“ aus der Taufe hob. Für die Berliner Fußball-Woche, bei der Günter 1992 einstieg, erwies er sich fachlich und menschlich als absoluter Glücksfall.
 
Zum 85. Geburtstag begleiten Günter Simon die besten Wünsche seiner Kollegen in Berlin und Brandenburg: Gesundheit, Schaffenskraft, schöne Stunden im Kreis der Familie und noch viele interessante Kolumnen für die FuWo!