Zum 80. Geburtstag von Holger Obermann – „Mein Fußball hatte Flügel“

Verein Frankfurter Sportpresse (VFS)

31.08.2016 Holger Obermann ist ein Weltenbummler. Daran ändert sich auch nichts, dass der Fußball-Entwicklungsghelfer am 31. August seinen 80. Geburtstag feiert.
Autor: Walter Mirwald
Holger Obermann, der am 31. August 80 Jahre alt wird, kann stolz sein. Stolz auf sein besonderes Lebenswerk. Sein Leben hat er in einem 186 Seiten umfassenden Buch mit dem Titel „Mein Fußball hatte Flügel“ (Cover-Abbildung: Verlag Balog) beschrieben. Ein Buch, in dem in dem er seine vielfältigen Erlebnisse und Erfahrungen schildert.

Dass Obermann früher als Journalist von vier Fußball-Weltmeisterschaften berichtete und als Moderator der ARD-Sportschau arbeitete, weiß man. Auch dass er früher als Kicker für den SC Concordia in Hamburg und Hessen Kassel am Ball gewesen ist. Weniger bekannt ist, dass er lange vor Gerd Müller, Bernd Hölzenbein und Franz Beckenbauer in den Vereinigten Staaten als Fußballprofi spielte.
 
Obermanns ganz persönlicher amerikanischer Traum endete 1966 mit einem Angebot des Hessischen Rundfunks. Er ging nach Frankfurt, erwarb neben dem Tagesgeschäft die Trainerlizenz und wurde später Jugendtrainer bei den Offenbacher Kickers und der Frankfurter Eintracht. 1975 dann lockte ein Engagement in Taiwan, das der Weltenbummler nicht ausschlug.

In der Folge führte es Obermann vorrangig in asiatische Krisen- und Kriegsgebiete. Sein glänzendes Netzwerk seiner Auftraggeber – Deutscher Olympischer Sportbund, Deutscher Fußball-Bund und internationale Fußball-Verbände – war für Obermann bei all diesen herausfordernden und gefährlichen Stationen nicht nur persönlich von höchstem Wert. Auch und vor allem nutzte der 2013 zum „Deutschen Fußball-Botschafter“ gewählte Obermann seine Kontakte, um vor Ort zu helfen.
 
Bei der WM in Südafrika wurde Obermann 2010 in Johannesburg mit der Ehrung „Order of Merrit“ der FIFA bedacht. Für seinen unermüdlichen Einsatz erhielt Obermann auch das Bundesverdienstkreuz, den Ehrenpreis des Innenministers für soziales Engagement in den Entwicklungsländern und wurde mit dem Opel-Preis „Die stillen Sieger“ ausgezeichnet.
 
Bis heute ist Holger Obermann mit seinen weltweiten Kontakten in der Sport-Entwicklungshilfe engagiert. In den vergangenen Monaten beschäftigte ihn die Geschichte des kleinen nepalesischen Dorfes namens Kopan, in dem Obermann vier Wochen vor dem schrecklichen Erdbeben am 23. März 2015 ein Fußballplatz aus seinem Botschafter-Gewinn hat bauen lassen. Dazu kam die Gründung einer Fußballschule mit 60 Jungen und Mädchen im Alter von acht bis 16 Jahren.
 
Durch das Erdbeben war viel Leid entstanden, auch mit Toten bei den Familien der Kinder und durch die Zerstörung der Häuser. Beim Neuaufbau halfen viele deutsche Vereine und hiesige und internationale Verbände wie Eintracht Frankfurt, Bayern München, DFB, DOSB, UEFA und FIFA. Auch ein kleiner Verein vor Obermanns Haustür: Teutonia Köppern. Große Hilfe kam auch von der Beckenbauer-Stiftung. In Obermanns Wohnort gab es eine Sammelaktion der „Nepal-Freunde in Friedrichsdorf“. Holger Obermann widmet sich also auch mit 80 noch seiner großen Lebensaufgabe mit großem Engagement.
 
Sein Freund und langjähriger Kollege beim Hessischen Rundfunk, Wolfgang Avenarius, hat seinen Freund „Holly“ mal so gewürdigt: „Holger hat neben seinem erfolgreichen Berufsleben und seinem besonderen Wirken als Entwicklungshelfer ein in dieser Zeit Wichtiges und Wertvolles, aber leider selten Gewordenes bewahrt: Bescheidenheit und Menschlichkeit.“

Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Nr. 1 / 2016 der Buschtrommel, dem offiziellen Mitteilungsblatt des Vereins Frankfurter Sportpresse und des Sportclubs im VFS. Das gesamte Magazin kann auf der VFS-Website kostenlos als PDF heruntergeladen werden.