Sponsoren und Sportsgeist

Verein Saarländische Sportjournalisten (VSS)

19.09.2016 Medien und Wirtschaft diskutieren beim VSS über Sponsoring im Sport. Das Ergebnis: Es gibt einiges Trennendes, aber auch Übereinstimmung.
 
„Das Thema ist heikel und emotional. Deshalb habe ich auch etwas Bammel vor dieser Diskussionsrunde“, sagte der VSS-Vorsitzende Thomas Wollscheid bei seiner Begrüßung im Tagungsraum der Hermann-Neuberger-Sportschule am Olympiastützpunkt in Saarbrücken.
 
Mehr als 70 Vertreter von saarländischen Wirtschaftsunternehmen, Sportvereinen und Fachverbänden sowie der Medien waren gekommen und ließen sich durch Diethelm Straube (Foto: Peter Franz) ins Thema einführen.
 
Der Inhaber des Straube Medien Service und ehemalige RTL-Sportkommentator ging in seinem Impulsvortrag vor allem auf die Dominanz des Fußballs ein. Sponsoren würden sich mit viel Geld im Fußball selbst in der zweiten oder dritten Reihe eher engagieren als in anderen Sportarten. Straube belegte das durch Zahlen.
 
Dem wurde in der Podiumsdiskussion widersprochen, zumindest was die Berichterstattung im Fernsehprogramm des Saarländischen Rundfunks betrifft. Am Samstag gehe es in der „Sportarena“ zwar ausschließlich um den regionalen Fußball, der Sonntag gehöre aber dann allen anderen Sportarten. Basketball, Turnen, Motorsport oder Ringen – das alles zeige der SR in seiner Sportsendung am Sonntag, so Steffen Demuth, Sportchef beim ARD-Sender SR.
 
Er bekam dabei auch Unterstützung von Klaus Meiser, dem Präsidenten des Landessportverbandes für das Saarland. Meiser unterstrich aber auch die Wichtigkeit des finanziellen Engagements der Unternehmen. Er habe großes Verständnis dafür, wenn diese Unternehmen einen Gegenwert einfordern.
 
Dabei war man auch beim zentralen Punkt der Diskussion, die sehr professionell vom ehemaligen Mediendirektor des FC Bayern München, Markus Hörwick, geleitet wurde (Foto: Peter Franz).
 
Beim Thema Sponsorennennung wurde es emotional. Hier prallten vor allem im Chefredakteur der Saarbrücker Zeitung, Peter Stefan Herbst, und den Wirtschaftsvertretern Dominik Holzer (Ursapharm) und Jochen Strobel (energis GmbH) Welten aufeinander.
 
Herbst machte klar, dass in seiner Zeitung Sponsorennennungen nur auftauchen, wenn ein Mehrwert für den Leser erkennbar sei. Die Vertreter der Wirtschaft argumentierten, dass es ohne ihr Engagement überhaupt nichts mehr zu berichten gebe.

Eine Lösung des Problems konnte in dieser Diskussionsrunde natürlich nicht gefunden werden. Im Ergebnis ist jedoch festzustellen, dass alle bemüht sind, Wege zu finden, um beiden Seiten gerecht zu werden.

Auch wurde deutlich, dass Verständnis untereinander für die Positionen besteht. Und deshalb war der Bammel des VSS-Vorsitzenden Thomas Wollscheid (Foto: Peter Franz) vor dieser Veranstaltung am guten Schluss unbegründet.

VSS