Heinz Wiskow zum 75. Geburtstag – Ein Fachmann mit Ecken und Kanten

Verein Nordbayerischer Sportjournalisten (VNBS)

25.02.2017 Ein Journalist durch und durch: fachlich, objektiv, nüchtern, aber geprägt von einem großen Allgemeinwissen und Kompetenz. Das wurde an Heinz Wiskow geschätzt während seiner insgesamt 35 Jahre beim Kicker. Am 25. Februar wird er 75.
Autor: Hardy Hasselbruch
In der Einschätzung und Beurteilung des Fußballs war Heinz Wiskow sicher und kompetent. Als er 1970 zum Kicker kam, gab es noch die üblichen fachlichen Auseinandersetzungen mit damaligen Koryphäen wie Hans Fiederer oder Karlheinz Heimann, die froh waren, den westfälischen Quereinsteiger aus Gütersloh nach Nürnberg gelockt zu haben.
 
Schnell wurde Wiskow mit seiner schnörkellosen Kompetenz zum Mann für die Europapokale und Weltmeisterschaften (Foto WM 1974: Fotoagentur Kunz/Augenklick). Er verfolgte die ersten internationalen Schritte auf europäischer Ebene des wachsenden FC Bayern München. Obwohl er nie einen Führerschein hatte, war der faszinierte Beobachter sehr beweglich und reiselustig.

Ein Meilenstein in seiner journalistischen Entwicklung wurde für Wiskow die Aufarbeitung des Bundesliga-Skandals im Jahre 1971. Damals hatte Horst-Gregorio Canellas als Präsident der Offenbacher Kickers mit der Veröffentlichung eines Tonbandes eine Lawine losgetreten. Kicker-Redakteur Wiskow verfolgte und berichtete über die jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen federführend für das Fachblatt.

Dabei begann der spätberufene Wiskow erst 1969 sein Volontariat beim „Sportbeobachter“ in Essen. Zuvor hatte er in Gütersloh zu Beginn der 1960er Jahre eine Lehre zum Industriekaufmann absolviert.
 
Geboren wurde Wiskow am 25. Februar 1942 in Döberitz bei Berlin. Jener Gemeinde in Brandenburg, die zu den Olympischen Sommerspielen 1936 das Olympische Dorf beherbergte. Die sportliche Leidenschaft des Fußball-Journalisten Heinz Wiskow galt dem Tischtennis-Sport.

„Mit Wiskow in die Disco“ geflügeltes Wort in der Redaktion
 
Er ist eine Persönlichkeit, ein Kollege, der trotz seiner Ecken und Kanten in der Redaktion geschätzt wurde. Ein Typ mit feinem Humor und Witz. Der Gesellschaften unterhalten kann mit seiner scharfen Zunge. Dabei kommt auch die Selbstironie nie zu kurz. „Mit Wiskow in die Disco“ war ein geflügeltes Wort in der Redaktion.
 
Mit seiner Frau Edith genießt er seit Jahren seine fränkische Wahlheimat wie seinen spanischen Zweitwohnsitz. Aber auch der hält Heinz Wiskow nicht von anderen großen Reisen ab. Seine große Neugier ist auch im Ruhestand sprichwörtlich geblieben.