Erfreuliches und Nachdenkliches beim „Fußball-Treff“ des VSHS

Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten

25.07.2017 Auf Einladung der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten (VSHS) und des Fußball-Verbandes (SHFV) waren etliche Klubvertreter zum „Fußball-Treff“ gekommen. Das finanzielle Spannungsfeld zwischen Regionalliga und Zweiter Bundesliga war eines der Hauptthemen.
Autor: Thomas Pfeiffer
Funktionsträger des Zweitliga-Aufsteigers Holstein Kiel sowie der vier Regionalligisten VfB Lübeck, SC Weiche Flensburg 08, Eutin 08 und Eintracht Norderstedt standen in Kiel Sportjournalisten aus ganz Schleswig-Holstein Rede und Antwort. Einigkeit herrschte beim zweiten „Fußball-Treff“ des VSHS darüber, dass Holsteins Aufstieg ein Glücksfall für die ganze Region ist (Foto Holstein-Fußballer Dominik Schmidt: firo sportphoto/Augenklick).

„Die vergangene Saison ist eine der erfolgreichsten in der Geschichte des Fußballs in Schleswig-Holstein. Der Erfolg der Störche hat Vorbildfunktion, die Fusion von Flensburg 08 und des ETSV Weiche zum SC Weiche Flensburg 08 ist ein Leuchtturm-Projekt, und nach dem Aufstieg von Eutin 08 wird die Regionalliga noch stärker“, sagte Hans-Ludwig Meyer, Präsident des Schleswig-Holsteinischen Fußball-Verbandes (SHFV).

Nachdenklicher waren die Vereinsvertreter beim Thema Finanzen sowie Aufstiegsregelung zur Dritten Liga. „In der Regionalliga Nord bewegt sich der Durchschnitts-Etat der Klubs zwischen 300.000 und 400.000 Euro“, erläuterte Norderstedts Präsident Reenald Koch, „in den vier anderen Regionalligen beläuft sich diese Summe auf jeweils rund eine Million Euro.“

Allein diese Zahlen zeigen, welche Probleme die Nord-Klubs haben, Mannschaften aufzubauen und zu finanzieren, die um den Aufstieg in die Dritte Liga mitspielen können. „Wer in die dritte Klasse will, muss wie ein Profiklub arbeiten. Und dort angekommen, ist Erfolg ohne Mäzenatentum nicht möglich“, ergänzte Koch.

Aufstiegsregelung in der Regionalliga sorgt weiter für Diskussionen

Ein weiteres Handicap ist die Aufstiegsregelung in der Regionalliga. Die Meister steigen nicht automatisch auf, sondern müssen ihre gesamte Saisonleistung in einer Aufstiegsrunde bestätigen. Die Idee, die Dritte Liga in zwei Gruppen aufzuteilen, um allen Viertliga-Champions den Aufstieg zu ermöglichen, war in der Runde umstritten.

Wie der DFB lehnt auch Holsteins Sportlicher Leiter Ralf Becker diese Variante ab: „Die Drittligisten haben jetzt schon zu wenig Geld. Eine Teilung der Klasse würde den sportlichen und finanziellen Unterschied zur Zweiten Liga noch größer machen.“