Gerhard M. Gmelch wird 75 – Fußball und eine Kreuzfahrt ins Glück

Verein Münchner Sportjournalisten (VMS)

27.10.2017 Aktiv Fußball gespielt – abgesehen von den Einsätzen im Schulsport – hat er nie. Sich interessiert für die von vielen Zeitgenossen als schönste Nebensache der Welt bezeichnete Sportart jedoch von Kindesbeinen an. Am 27. Oktober feiert Gerhard M. Gmelch seinen 75. Geburtstag.
Autor: Margit Conrad
„Meine Mutter hat mich schon mit fünf Jahren zu den Spielen des SV Berg, ich glaube es war B-Klasse, mitgenommen“, sagt Gerhard M. Gmelch, früher Ressortleiter Sport beim Münchner Merkur. Die Zeitung, die über Jahre hinweg sein Arbeits- aber auch Privatleben bestimmt hat, liest er nach wie vor. Zwar erreicht sie Gmelch, der seit 2002 in Thüringen lebt, immer erst einen Tag später. Aber die verzögerte Zustellung „ist kein Grund zum Meckern“.

Der in Berg in der Oberpfalz geborene Gmelch studierte Jura (Foto: privat). „Einen Abschluss habe ich nie gemacht“, gibt er zu. Vielleicht war der Kick in Richtung Sportjournalismus das Finale im Europacup der Pokalsieger, als der FC Bayern am 31. Mai 1967 gegen die Glasgow Rangers durch das Tor von Franz „Bulle“ Roth 1:0 gewonnen hat. „Das Spiel war noch keine 15 Minuten zu Ende, da wurde am Stadionausgang das Kicker-Sportmagazin mit einem kompletten Spielbericht verkauft“, staunte er damals über diese phänomenale Schnelligkeit.

Das Interesse, das Phänomen zu enträtseln war geweckt, das Interesse am Fußball noch verstärkt. Gmelch hat dafür konditionsraubende Schlachtenbummler-Torturen auf sich genommen. Samstags zum Spiel des 1. FC Nürnberg, der geografisch gesehen von Berg aus ein direkter Nachbar war, gleich weiter nach Duisburg und am Sonntag als Dreingabe in den Ronhof zur SpVgg Fürth.

In die große Sportwelt hineintauchen

Dann kam das Angebot vom „leider“ (Gmelch) längst nicht mehr existierenden „Sportkurier“ in München. Der damalige Chefredakteur Paul Ludwig suchte Nachwuchs, Gmelch wurde engagiert. Er machte ein verkürztes Volontariat, durfte in die große Sportwelt hineinfühlen und dann -tauchen.

Gerhard M. Gmelch ist älteren Kollegen wie Ludwig, Eugen Vorwitt, Hans Wiesner und Rolf Hofmann, der am 17. November 90 Jahre alt wird, dankbar: „Hofmann war Fußballchef Nummer 1 beim Merkur, ich nur der zweite“, gibt er sich bescheiden.

Natürlich läuft im Berufsleben nicht alles immer so als man denkt, auch nicht bei Gerhard M. Gmelch: Aber er nimmt es gelassen, dass er den „Merkur“ als Verantwortlicher der Reise- und dann Leserbriefredaktion verlassen hat. Denn zurück bleibt die Erinnerung an eine wunderbare Zeit als Fußballberichterstatter, auch auf internationaler Ebene.

Was hat den Oberpfälzer aus München, der immer den Bezug zur Heimat betont und diesen nach wie vor pflegt, nach Thüringen verschlagen? „Na ja“, sagt Gmelch, „als Reise-Redakteur hat man die eine oder andere Gelegenheit auch genützt.“ Im Juni 1993 genehmigte er sich eine Kreuzfahrt nach Norwegen. Mit an Bord war eine Gruppe ostdeutscher Apotheker – viele Paare, aber es gab dabei auch mindestens eine Solistin.

Der Treffpunkt Schiff war Auslöser eines Doppelpasses zwischen Ost und West. Beate heißt der östliche Teil. Seit Sommer 2002 ist Ronneburg die zweite Heimat eines ehemaligen Redakteurs des Münchner Merkur geworden, der sich zu seinem Geburtstag vor allem Gesundheit wünscht.

Im Herbst 2016 musste er sich einer Herzoperation unterziehen. Sie verlief erfolgreich – zum Glück! Der VMS wünscht seinem Mitglied Gerhard M. Gmelch zum Geburtstag das Allerbeste.

Der Artikel erschien zuerst auf der Website des Vereins Münchner Sportjournalisten. Dort findet sich auch eine längere Version der Gratulation.