Klaus Fleiss zum 75. Geburtstag – Gut für Schalke und zu den Kleineren

Verband Westdeutscher Sportjournalisten (VWS)

15.01.2018 Sport, teils im weitesten Sinne, prägt sein Leben: Fußball, Fußball, Fußball, Tennis, Handball, Radsport und – ja, auch das – Skat. Klaus Fleiss, in Gelsenkirchen „auf Kohle“ geboren, wird am 15. Januar 75 Jahre alt.
Autor: Franz Josef Colli
Kürzlich feierte der Schalker Kreisel, die Vereinszeitung des FC Schalke 04, ein rundes Jubiläum, wurde 50 Jahre jung. Einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen hat Klaus. Von 1971 bis 1993 war er federführender Redakteur für den Kreisel. Nichts entging ihm, sowohl vor als auch hinter den Kulissen. Und dabei war er verschwiegen wie ein Grab.

Schalkes ehemaliger Mannschaftsbetreuer Charly Neumann scheint ihm dabei geholfen zu haben (Foto Neumann: firo sportphoto/Augenklick). Neumanns Devise lautete nämlich: „Du kannst schreiben, was du willst, mein Freund. Es muss nur gut für Schalke sein.“ Und daran hat sich Klaus, dreifacher Vater und seit rund 37 Jahren glücklich mit Monika in zweiter Ehe verheiratet, immer gehalten.

Die große Bühne der Selbstdarstellung, das war nichts für Klaus Fleiss. Bezeichnend, dass er sich gerade bei den sogenannten Kleineren der Sportszene besonders wohl fühlte. So gehört er „seit Menschengedenken“ zu den Stammgästen beim Jahresempfang des inzwischen in der fünften Liga spielenden ETB Schwarz-Weiß Essen (Deutscher Pokalsieger von 1959 sowie Jens Lehmanns und Oliver Bierhoffs Heimatverein), wo es dann auch traditionell immer ein wenig später wird, denn man hat sich ja so viel zu erzählen. Es passte bestens, dass er schon vor etlichen Jahren am traditionsreichen Uhlenkrug die Goldene Ehrennadel des VDS überreicht bekam.       

Auf den Schultern seines Vaters machte Klaus Anfang der 1960er-Jahre erstmals Bekanntschaft mit Schalkes Traditions-Stadion Glückauf-Kampfbahn. Als Pauschalist startete er bei der WAZ, wurde einige Jahre später Leiter der Gelsenkirchener Ausgabe der Westfälischen Rundschau und kehrte schließlich zur WAZ, die die Westfälische Rundschau übernahm, zurück (Foto Fleiss: FC Schalke 04).

1978 wurde er zum Leiter der WAZ-Lokalsportredaktion in Essen ernannt. Dort erlebte er die erfolgreichste Zeit der Handballer des TUSEM (Turn- und Sportverein Essen-Margarethenhöhe), die überregionalen Erfolge der Essener Schwimmer, Ruderer, Kanuten und die wechselvolle Entwicklung von Rot-Weiss Essen zwischen der Bundesliga und der Viertklassigkeit. Seine Redakteursjahre waren nicht zuletzt geprägt durch so erfahrene Berufskollegen wie Lutz Ströter und Heinz Kotteck, von deren Erfahrung er profitieren durfte.

Mit 63 Jahren ging Klaus vorzeitig in Rente, die er nun bald zwölf Jahre genießt. Inzwischen zwickt und zwackt es in seinem Körper. Die Reisen ins Ferienhaus im spanischen Ampuriabrava, wo sein befreundeter Kollege Helmut Holz nur anderthalb Kilometer entfernt sein Nachbar ist, werden nun etwas beschwerlicher. Aber in den Sattel seines Fahrrads steigt er noch immer, um sich mit Freunden in seinem Wohnort Bottrop zum Skat zu treffen. Dann sogar mit dem Handy im Gepäck.