Zum Tode von Christian Fuchs – Ein bescheidener und liebenswerter Mensch

Verein Nordbayerischer Sportjournalisten (VNBS)

10.01.2018 In der Leichtathletik-Szene wurde Christian Fuchs sehr geschätzt – als Teamplayer und hochprofessioneller Journalist. Am 8. Januar ist der visionäre Kollege nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Er wurde 43 Jahre alt.
Autor: Peter Schmitt
Noch kurz vor Weihnachten haben wir uns gesehen, gelacht, diskutiert, über alte Zeiten geredet. Wohlwissend, als wir uns zum Schluss noch einmal fest in die Arme genommen haben, dass es nicht nur ein wunderschöner gemeinsamer Nachmittag war, sondern auch ein Abschied für immer gewesen sein könnte. Am Montag, 8. Januar, ist Christian Fuchs, erster Chefredakteur und Projektleiter von leichtathletik.de, im Alter von 43 Jahren nach einem schweren Krebsleiden in Straubing gestorben. Dies wurde leichtathletik.de aus Familienkreisen bestätigt.
 
Christian Fuchs war der Erfinder und Gründer von leichtathletik.de, der offiziellen Homepage des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die heute weit über eine halbe Million Besucher im Monat verzeichnet. Als noch keiner so richtig die Macht der digitalen Revolution begriffen hatte, war er derjenige, der die international geschätzte digitale Kommunikationsplattform des Deutschen Leichtathletik-Verbandes ab dem Jahr 2002 entwickelt hat, ehe er 2005 zur Deutschen Leichtathletik-Marketing GmbH (DLM) wechselte.   

Weit über ein Jahrzehnt investierte er seine digitale Erfahrung mit großem Engagement in Deutschlands fünftgrößtem Spitzensportverband, ehe er sich als Consultant für digitale Medien ab Mai 2013 selbstständig machte und danach als Freelancer bis im Frühjahr 2017 für leichtathletik.de arbeitete. Seine letzten internationalen Berichte schrieb Fuchs, der bei vielen Athleten, Trainern und Funktionären äußerst beliebt war, von der Hallen-EM im März 2017 in Belgrad (Porträt-Foto: Dirk Gantenberg).  

Christian Fuchs hatte sein Elternhaus in Stallwang (Niederbayern) und lebte zuletzt in Straubing, er war seit vielen Jahren Mitglied im Verein Nordbayerischer Sportjournalisten. Seine erste Ausbildung absolvierte er als Bankkaufmann. Schon früh in seinem Leben wuchs ihm jedoch der Sport ans Herz. Aus seinem Hobby wurde seine Profession. Ende der 90er Jahre ging er schließlich mit steeple.de online und weckte so das Interesse des Deutschen Leichtathletik-Verbandes. Am Rande eines Nationalmannschafts-Lehrganges in Bad Füssing fragte ihn der damalige DLV-Generalsekretär, Frank Hensel, ob er sich vorstellen könne, für den DLV zu arbeiten. Ab 2002 war Christian Fuchs als hauptamtlicher Projektleiter an Bord.

Fachlich ein hervorragender Journalist mit großer Passion für genaue Recherche

Die ersten Verhandlungen für einen modernen Relaunch führte er persönlich mit dem Software-Unternehmen Trafo 2. Am Rande der Hallen-EM in Wien (Österreich) im März 2002 erfolgte schließlich der Startschuss für leichtathletik.de in neuem Look. Von Beginn seiner Arbeit an hat er beim Content der DLV-Homepage darauf geachtet, ein journalistisch ausgerichtetes Portal anzubieten, das auch den Leichtathletik-Fan begeistern sollte – sowohl textlich als auch visuell bis hin zu Highlight-Videos.

Fachlich war Fuchs ein hervorragender Journalist mit großer Passion für genaue Recherche und Detailkenntnis sowie ein Teamplayer und Visionär, der auch dann an seinen Ideen festgehalten hat, wenn andere nicht daran glaubten. Mut zur Entscheidung war eine seiner Erfolgs-Prämissen. Er war ganz einfach ein bescheidener und liebenswerter Mensch (Tribünen-Foto: Philippe Crespel).

Das gesamte Redaktionsteam und alle freien Autoren von leichtathletik.de, alle Mitarbeiter des DLV und der DLM, das DLV-Präsidium sowie alle Landesverbände trauern um einen Freund, der immer für die medialen Interessen der Leichtathletik gekämpft hat und bis zum Ende ein offenes Herz für eine der schönsten Sportarten der Welt an den Tag legte. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Mutter. Das Leichtathletik-Team wünscht viel Kraft.  

Jetzt da der Abschied endgültig ist, tut es unendlich weh, mehr als einen guten Freund und Kollegen verloren zu haben. Da trösten bestenfalls die Worte von Trude Herr: „Niemals geht man so ganz, irgendwas von mir bleibt hier, es hat seinen Platz immer bei dir.“ Danke Christian – in unserem Herzen lebst Du weiter.  

Die Urnenbeisetzung findet kommende Woche im engsten Familienkreis statt. Der Trauergottesdienst folgt am Samstag, den 20. Januar, um 11:30 Uhr in der Pfarrkirche Wetzelsberg.

Dieser Nachruf erschien zuerst auf leichtathletik.de. Wir danken den Kollegen für die großzügige Überlassung des Textes.