Nachruf auf Uwe Bauer – Geliebter Freund und Kollege

Sportjournalisten-Verein Baden-Pfalz (SBP)

20.05.2018 Die große Welt von Fußball-Bundesliga und Spitzen-Eishockey hat ihn auf Dauer nicht faszinieren können. Dem Lokaljournalismus, und da speziell wiederum dem Amateursport, galt die wahre Leidenschaft Uwe Bauers, der am 12. Mai im Alter von 56 Jahren gestorben ist.
Autor: Ulrich Verthein
Als Anfang der 1990er-Jahre beim Mannheimer Morgen in der Sportredaktion eine Stelle frei wurde, waren sich die Kollegen schnell einig: Diesen Uwe Bauer, der wenige Monate zuvor im Rahmen seiner Volontärausbildung bei den Fränkischen Nachrichten für ein Vierteljahr beim Mantelblatt einige Stationen durchlief, den hätten sie gerne in ihrem Team. Ein äußerst angenehmer, freundlicher Kollege, engagiert und schon in jungen Jahren sehr versiert, im größten Stress stets die Ruhe bewahrend.
 
Bessere Eigenschaften kann es für diesen Beruf nicht geben und der Mensch Uwe Bauer machte es leicht, sehr rasch auch mit ihm befreundet zu sein (Traueranzeige: Fränkische Nachrichten). Sein hintergründiger Humor, gerne auch mit einer Portion Selbstironie gepaart, machte ihn liebenswert. Seine Schreibe und seine Kreativität verschafften ihm schnell Achtung auch über die Ressortgrenzen hinaus.
 
Doch nach vier Jahren zog es Uwe Bauer wieder zurück in seine geliebte Heimatstadt, das malerische Wertheim an Main. Dort ging er bekannt engagiert in der Lokalredaktion die Themen an, ehe er ab 2011 in der FN-Zentralredaktion wieder ganz für den Amateursport zuständig war. „uwb“, so sein Kürzel, war zu allem auch ein ausgezeichneter Sportfotograf. Sein Name über einem Artikel oder das Kürzel uwb darunter oder bei einem Fotohinweis, das war ein Qualitätsmerkmal für ebenso soliden wie kreativen Journalismus. Dazu war er auch ein ausgezeichneter Blattmacher.

Nahezu 300 Trauergäste bei der Beisetzung unterstreichen seine Beliebtheit
 
Über all das hinaus engagierte er sich noch in der Vereinsarbeit seines geliebten FC Wertheim-Eichel, machte das Vereinsheft, organisierte Feste und war immer dort, wo Not am Mann war. Hier entstand auch die Beziehung zum Frauen-Fußball, die rasch zu großer Sachkenntnis führte, weshalb er während der WM 2011 im eigenen Land noch einmal für die Mantelredaktion in Mannheim tätig wurde.

Auch für die Spezialhefte während der Männer-Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele wurde Uwe Bauer stets von dort angefordert. Nachdem er sich über Jahre zudem in der Pflege seiner schwer kranken Mutter aufgeopfert hatte, sollte nun nach ihrem Tod ein neuer Lebensabschnitt beginnen, alte Freundschaften neu belebt werden. Dazu kam es nicht mehr.
 
Am 12. Mai legte sich Uwe zum Schlafen nieder und erwachte nicht mehr. Nahezu 300 Trauergäste bei der Beisetzung unterstreichen seine Beliebtheit ebenso wie die Bestürzung über den frühen Verlust eines geliebten Freundes und Kollegen.