Nachruf auf Fritz Danco – Grandseigneur des Fernsehsports

Verein Mittelrheinischer Sportjournalisten (VMRS)

06.09.2018

Er war 40 Jahre lang das Gesicht des Südwestfunks im Sport. Fußball und Formel 1 waren seine journalistische Leidenschaft. Im Alter von 86 Jahren ist Fritz Danco gestorben.

Autor: Hans-Peter Schössler

Als die Zahl der Sportreporter im Fernsehen noch überschaubar war, da war Fritz Danco schon dabei. Der Motorsport auf dem Nürburgring (2009 erhielt er die Ring-Medaille in Gold) und der FCK auf dem Betzenberg – das war seine Welt. Er war 40 Jahre lang das Gesicht des Südwestfunks (heute Südwestrundfunk) im Sport. 1998 ging er in Rente.

Reporter Fritz Danco und Fußballer Fritz Walter standen sich besonders nahe, so wie Danco alle Großen der FCK-Zeit – Ottmar Walter, Horst Eckel, Werner Kohlmeier und Werner Liebrich – fast täglich begleitetet. Er erlebte Bern 1954 und die Erfolge des Vereins in den 1990er-Jahren (Foto Weltmeister-Empfang in Kaiserslautern: Fotoagentur Kunz/Augenklick).

Auf dem Nürburgring berichtete er über die großen Rennen. 1961 übertrug er den letzten „Großen Preis von Europa“ mit dem Sieg des Engländers Stirling Moss vor dem Deutschen Wolfgang Graf Berghe von Trips. Danco, geboren am 8. Oktober 1931, kannte Fangio, Brabham, Kling, Hill und alle anderen des Motorsports. Motorengeräusch war wie Musik in seinen Ohren.

„Flutlicht“, die populäre Sportsendung des SWR, entstand in seiner Zeit. Viele junge Moderatoren wie Bernd Heller, Hans E. Lorenz, Michael Sauer oder Günter Jung lernten bei Sportchef Danco. Was ihn so unverkennbar machte, war seine Stimme. Leidenschaftlich war er, ein Haudegen, liebenswert und klug. Abende mit ihm wurden zu wundervollen Gesprächsrunden.

Für den Sport hat er sich bis zu seinem Tode interessiert

Man konnte ihm vorwerfen, außer Fußball und Motorsport habe der übrige Sport kaum Platz in seinen Sendungen. Das war auch so. Danco machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Aber mehr als das war er im Gesamtportfolio des Südwestfunks das unübersehbare Gesicht des Sportes, auch seine Stimme. Für den Sport hat er sich bis zu seinem Tode interessiert.

Auch noch als er erkrankt war, schlug sein Herz für das Spiel mit dem Ball und die Rasanz der Boliden auf den Rennstrecken der Welt. Ein Grandseigneur war er. Einer der den Fernsehsport im Lande Rheinland-Pfalz prägte.

Seit 1960 gehörte er dem Verein Mittelrheinischer Sportjournalisten (VMRS) an. Fritz Danco, der fast ein halbes Jahrhundert mit seiner Frau Brigitte verheiratet war, starb am 22. März 2018 im Alter von 86 Jahren.