Zum Tod von Wolfhard Hillerkus – Der Eiskanal war seine Welt

Verein Münchner Sportjournalisten (VMS)

27.09.2018 Der Verein Münchner Sportjournalisten trauert um Wolfhard Hillerkus. Der hoch angesehene Spezialist für Bob- und Schlittensport starb im Alter von 78 Jahren.
 
Wenn der Name Wolfhard Hillerkus im Kollegenkreis fiel, wusste jeder gleich, worum es ging: fast immer um den Bob- und Rodelsport. Über 20 Jahre lang berichtete der gebürtige Ostberliner für die Deutsche Presse-Agentur von den Eiskanälen rund um den Globus. Dort war er zuhause, war vernetzt wie fast kein anderer und als absoluter Fachmann anerkannt.

Nun ist Wolfhard Hillerkus am 2. September im Alter von 78 Jahren gestorben. Der Verein Münchner Sportjournalisten (VMS) verliert mit ihm einen angesehenen Kollegen und ein langjähriges Mitglied (Hillerkus-Foto: privat).

Der Weg zum Sportjournalismus war für Hillerkus keineswegs vorgezeichnet. Nach dem Abitur studierte er zunächst Maschinenbau, schmiss aber das Studium und fuhr dann drei Jahre auf einem Frachter zur See. Sport interessierte ihn aber schon immer. Wieder an Land heuerte der am 20. Dezember 1939 geborene Hillerkus als Volontär bei der Hannoverschen Neuen Presse an. Über die Rhein-Zeitung in Bad Kreuznach und den Sport-Kurier in Augsburg landete er dann bei der dpa in München.

Dort kümmerte er sich unter anderem um Fußball (FC Bayern und TSV 1860), den Schießsport, Eishockey und natürlich um Bob und Rodeln. Hillerkus berichtete von vielen Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften. Vor allem Georg „Schorsch“ Hackl sorgte jahrelang dafür, dass es immer etwas für ihn zu schreiben gab.

Der Deutsche Bob- und Schlittensportverband (DBSV), heute Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD), würdigte seine langjährige, engagierte Arbeit und zeichnete ihn mit dem „Richard-Hartmann-Preis“ aus. Hillerkus schrieb nicht nur über Sport, sondern war auch selbst sportlich aktiv. Wann immer es ging, spielte er Tennis und fuhr mit seiner Frau Katharina Ski.

Im Ruhestand war ihm das aber nicht mehr vergönnt. Eine Krankheit bremste ihn immer mehr, die letzten Jahre war er stark ans Haus gebunden. „Der Tod war schließlich eine Erlösung“, sagte seine Frau, mit der er 44 Jahre lang verheiratet war. Die Münchner Kollegen und die alten Berufskumpel aus dem Eiskanal trauern mit ihr.                                           

pml/vds