Zum Tode von Alfred „Ali“ Flohr – Macher und Mitbegründer

Verein Hamburger Sportjournalisten (VHS)

01.11.2018 Der Verein Hamburger Sportjournalisten trauert um Alfred „Ali“ Flohr. Das bisher älteste Mitglied des VHS starb am 25. Oktober im Alter von 91 Jahren.
 
Alfred Flohr, den Kolleginnen und Kollegen „Ali“ nannten, begann seine berufliche Laufbahn beim damaligen Hamburger Sport- und Jugend-Verlag. Von 1948 bis 1953 war er Redakteur beim Wochenblatt Der Sport und Mitarbeiter bei der Tageszeitung Hamburger Freie Presse, später Hamburger Anzeiger.
 
Im April 1953 wechselte er zu Axel Springer und dessen gerade gegründeter Bild-Zeitung. 1957 wurde er deren Sportchef. Flohr berichtete von vielen großen Sportveranstaltungen, unter anderem war er bei der Leichtathletik-EM der 1954 in Bern und vier Jahre später bei der Fußball-WM in Schweden.
 
Die Gründung der Fußball-Bundesliga sorgte auch bei Bild für einen Boom. Flohr baute eine große Redaktion auf. Und er avancierte zu einem der Mitbegründer und Wegbegleiter des neuen Sportjournalismus in Deutschland. Weg von der 1:0-Berichterstattung, mehr Hintergrund.

1965 war dann Schluss mit Sport. Flohr ging zur Hörzu, der damals erfolgreichsten deutschen TV-Zeitschrift. Der gebürtige Hamburger wirkte als stellvertretender Chefredakteur, er war zuständig für Organisation und Personal. Rund 150 Mitarbeiter und zweistellige Millionenetats – für Flohr kein Problem.
 
Im März 1987 beendete Flohr seine überaus erfolgreiche Laufbahn im Journalismus, ging in den vorzeitigen Ruhestand und hatte jetzt endlich mehr Zeit für die Familie – am liebsten Reisen mit seiner Frau Lieselotte, Ballett-Besuche und Jazz hören.
 
Alfred „Ali“ Flohr, am 26. Februar 1927 geboren und seit 1948 Mitglied des Vereins Hamburger Sportjournalisten, lebte zuletzt im Hamburger Alsterdomizil. Er freute sich jeden Tag über den Blick auf das Wellingsbütteler Torhaus. Am 25. Oktober ist er 91-jährig gestorben.

je/gs/vhs