Soziales Engagement statt Schein der Medaillen

„Goldenes Band” des VdSBB für Harald Schmid

15.11.2018 Der Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg rief – und alle kamen zur Verleihung des „Goldenen Bandes“ an den früheren Weltklasse-Hürdenläufer Harald Schmid. Dessen nimmermüder Einsatz für Kinder wurde allenthalben gelobt. Auch sonst zeigte der festliche Abend, wie wichtig gesellschaftliches Engagement ist.
Autor: Alina Schwermer
„Übers Spiel lernen Kinder alles fürs Leben, was sie brauchen“, sagte Harald Schmid während der Ehrung. Und: „Wir heben nicht den moralischen Zeigefinger. Wir wollen darauf vorbereiten, wie man Probleme löst, und Kinder fit machen.“ Am Mittwochabend wurde Schmid vom Verband Deutscher Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB) mit dem „Goldenen Band“ geehrt, der ältesten Sportauszeichnung Deutschlands.

Seit 1927 wird der Preis vergeben, aber er hat sich gewandelt in den vergangenen Jahren. Nicht Pokale oder Höhen und Weiten stehen jetzt im Vordergrund, sondern „Personen, die das, was der Sport ihnen gegeben hat, einsetzen, um anderen zu helfen“, wie Moderatorin Gaby Papenburg sagte (Foto: wirkhaus.berlin).
 
Eingesetzt hat sich der ehemalige Weltklasse-Hürdenläufer seit vielen Jahren: Seit 1995 ist der mittlerweile 61-Jährige für die Kampagne „Kinder stark machen“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung aktiv, die sich auf Alkohol- und Suchtprävention fokussiert. Unter anderem entwickelte Schmid dort bundesweit umgesetzte Schulungen für Trainer*innen zum Thema Suchtprävention.
 
„Im organisierten Sport hätten mir damals die Türen offen gestanden“, erzählte Schmid, bevor er das „Goldene Band“ entgegennahm. Er habe aber eine andere Herausforderung gesucht. „Man braucht nicht ständig den Schein der Medaillen um sich herum.“ Laudator Dieter Gruschwitz, ehemaliger ZDF-Sportchef, hob hervor, wie bemerkenswert es sei, dass Schmid sich heute nur noch so wenig über die sportlichen Aspekte seiner Karriere definiere.

„Es ist der Weg in die Zukunft“
 
Der einstige Hürdenläufer war unter anderem fünffacher Europameister, zwölfmaliger Deutscher Meister und gewann zwei Mal Bronze bei Olympischen Spielen (1976/1984). Neben Schmid wurde die Journalistin Silvia Plahl mit dem neu geschaffenen Preis „Sport und Gesundheit“ ausgezeichnet, der sich an Journalist*innen richtet, die herausragend über beide Themenfelder berichten. Die Preisträgerin soll das Preisgeld an ein Projekt ihrer Wahl weitergeben.
 
Im Bärensaal des Alten Stadthauses in Berlin ging es an diesem Abend aber nicht nur um Preise. In einer Vorabdiskussion blickten Teilnehmer aus Sport, Medien und Politik auf das Sportjahr 2019 in Berlin mit den erstmalig gebündelten Deutschen Meisterschaften verschiedenster Disziplinen und auf mögliche künftige Großveranstaltungen (Gruppen-Foto: wirkhaus.berlin).
 
„Es ist der Weg in die Zukunft, mit dem Sport in die Innenstadt zu gehen“, sagte RBB-Sportchefin Katrin Günther mit Blick auf die Veranstaltungen am Breitscheidplatz im Rahmen der European Championships 2018. Durch die neuen, komprimierten Formate erhoffe sie sich mehr Aufmerksamkeit für Randsportarten. Die Quoten bei den European Championships seien „so hoch gewesen, wie man nie zu träumen gewagt hätte“.
 
Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki blickte unterdessen auf die soeben nach Berlin vergebenen Special Olympics 2023 und weit in die Zukunft. „Ich würde mich freuen, wenn noch einmal über eine gesamtdeutsche Bewerbung für Olympia nachgedacht wird“, sagte er.

Auf der Facebook-Seite des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) können Sie weitere Fotos der Veranstaltung sehen.