Eckhard Galley zum 80. Geburtstag – Er sorgte oft für Verblüffung

Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB)

01.08.2019 Er wusste immer einen Weg, auch wenn andere nicht daran glaubten oder sogar schon gescheitert waren. Auch wegen seiner direkten Art war Eckhard Galley als Journalist so erfolgreich. Am 1. August wird das Mitglied des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg 80 Jahre alt.
Autor: Wolfgang Richter
So manche Templiner Bürger mögen sich gefragt haben: Warum klingt die Orgel aus der Kirche, es ist doch ein ganz normaler Dienstagvormittag? Die andächtig Lauschenden in der Sankt-Maria-Magdalena-Kirche waren gleichermaßen erstaunt über das Begrüßungskonzert. Denn der, der da spielte, war einer von ihnen: Eckhard Galley. Der traute sich sogar an die Toccata, Johann Sebastian Bachs Meisterwerk. So hatte die traditionelle Sommerfahrt der Sportjournalisten aus Berlin und Brandenburg in das uckermärkische Städtchen ihren ersten Hohepunkt.
 
Die wenigsten wussten um Eckhards Vorliebe für Orgel und Klavier. Er übte zum Beispiel zu Hause, um dann bei bestimmten Anlässen die Gesellschaft mit einem Ständchen auf dem Klavier zu überraschen. Sogar an der Trompete hat er sich versucht. Aber er war ja kein Musiker, sondern Sportjournalist. Und auch als solcher immer für Überraschungen gut (Orgel-Foto: Bernhard Kunz/Augenklick).
 
Mit seiner nassforsch direkten Art verblüffte er manchen Gesprächspartner oder öffnete sich Türen, die eigentlich verschlossen waren. So hatte er sich einmal in den Kopf gesetzt, den Handballer Stefan Kretzschmar zu befragen. Aber der lag schwer verletzt im Krankenhaus. Für Eckhard keine Hürde. Er mogelte sich durch und saß schließlich auf der Bettkante. Kretzschmar war amüsiert, und beide hatten jede Menge Zeit für das Gespräch, das anderen verwehrt blieb.
 
Für die Sportredaktion des Neuen Deutschland berichtete er von Welt- und Europameisterschaften sowie internationalen Cupbegegnungen im Fußball. Aber er tummelte sich auch bei den Punkt- und Pokalspielen von Rostock bis Jena, vor allem aber beim BFC Dynamo. Und wenn nicht Fußball oder auch Handball, dann war der Radsport seine Passion, insbesondere die internationale Friedensfahrt.
 
Soviel Reputation hatte er sich kaum erhofft, als er sich bei der Zeitung bewarb. Auch das war ungewöhnlich, wie vieles in seiner journalistischen Laufbahn. Nach dem Journalistik-Studium in Leipzig war er Lokalredakteur in der Kreisredaktion Zossen der „Märkischen Volksstimme“. Sechs Jahre lang berichtete er über das mäßig interessante Tagesgeschehen aus der Kleinstadt mit noch weniger sportlichen Höhepunkten. Er sah kaum eine Chance, sich zu verändern.
 
Ihm half dann seine Unbekümmertheit weiter: Er klingelte zu Hause beim ND-Sportchef, stellte sich vor und äußerte den Wunsch, in der Sportredaktion zu arbeiten. Nach bestandener Probezeit wurde er sehr schnell geachteter und beliebter Mitarbeiter im Sportressort.
 
Nun begeht der Rangsdorfer am 1. August seinen 80. Geburtstag. Dem Fußball ist er noch immer eng verbunden, vor allem durch seinen Sohn Eik, der TV-Sportreporter bei MDR und ARD-Sportschau ist. Herzlichen Glückwunsch, lieber Eckhard, zum 80. und ein Ständchen dazu – es muss ja nicht auf der Orgel sein.
 
Auf der Website des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg finden Sie eine längere Fassung der Gratulation.