Ingeborg Frinke zum 85. Geburtstag – Freude und Frohsinn

Verein Münchner Sportjournalisten (VMS)

01.08.2019 Als Fotografin arbeitete sie lange zusammen mit ihrem Mann. Die beiden waren ein sehr erfolgreiches Duo. Am 1. August wird Ingeborg Frinke 85 Jahre alt. Der Verein Münchner Sportjournalisten gratuliert.
Autor: Margit Conrad
„Ja, die Frinke ist schon wieder da!“ Unzählige Male hat Ingeborg Frinke diesen Satz in ihrem langen Berufsleben gehört. Und sie hat ihn gerne wahrgenommen, weil sie als liebenswerte, stets Freude und Frohsinn verbreitende Kollegin hochgeschätzt wurde.
 
Diese Einschätzung kann man heute, im Jahr 2019, nur unterstreichen: Das Telefonat mit Ingeborg Frinke vor wenigen Tagen war erfrischend, natürlich, liebenswert. Und nicht nur deshalb gratuliert ihr der Verein Münchner Sportjournalisten, dem sie am 1. Januar 1979 beigetreten ist, von ganzem Herzen zum 85. Geburtstag, den sie am 1. August feiern kann.
 
Als sie 75 war, ergo vor zehn Jahren, legte sie die Kamera aus der Hand. Sie, in Kreuzberg in Berlin geboren und aufgewachsen, wollte eigentlich Modezeichnerin werden. Aber die Wirren der Nachkriegszeit mangels Stellen und Ausbilder verwehrten ihr das.
 
Zur Sportfotografie kam sie eher rein zufällig durch ihren späteren Mann Dieter, den sie mit 21 kennen und lieben gelernt hat und der bei der Agentur Schirner im Bereich „Architektur und Sportfotografie“ gearbeitet hat. Als dieser nach Düsseldorf versetzt wurde, folgte sie ihm. Dort wurde er von Horst Müller für dessen Agentur „Horstmüller“ abgeworben.

Blick fürs Detail und den richtigen Moment
 
Dessen Freundin Ingeborg schickte er eines Tages ins Stadion von Rot-Weiss Essen. Bei unserem Gespräch erinnert sich Ingeborg Frinke – sie mag es nicht, nur „Inge“ genannt zu werden –, dass man ihr zuvor habe zeigen müssen, wie man einen Film einlegt. Aber Ingeborg Frinke kann ihre Arbeit wohl nicht so ganz schlecht gemacht haben – sie hatte sozusagen den Blick fürs Detail und den richtigen Moment, denn schließlich druckte der kicker gleich zwei ihrer Sportfotos.

Zum Start der Fußball-Bundesliga 1963 befahl Horst Müller die Frinkes nach München, obwohl Ingeborg, inzwischen Mutter einer Tochter, lieber in Düsseldorf geblieben wäre. Aufgrund der Zusicherung von „Horstmüller“, die Fotoagentur nach fünf Jahren übernehmen zu können, sagte das Paar zu.

Als ihr Mann Dieter 1972 mit zwei weiteren Kollegen den Nationalen Olympischen Pool (NOP) gründete, hat das Team die Chance ergriffen und weltweit Bilder angeboten, verbreitet und verkauft. „Tag und Nacht haben wir gearbeitet, meine Kinder wurden sozusagen von meiner Nachbarin erzogen, die ebenfalls zwei Kinder im gleichen Alter hatte“, räumt Ingeborg Frinke ein.

Ob ihr die Arbeit mit 85 fehlt? Erst sagt sie: „Nein“. Dann schiebt sie nach: „Doch“. Aber vor allem fehlt ihr ihr geliebter Mann Dieter, der 1995, weil er es zu einer geplanten Herz-Operation nicht mehr geschafft hat, sterben musste. „Mit nur 59 Jahren.“
 
Ihren 85. Geburtstag wird sie nicht groß feiern. Nicht, weil sie es nicht will, aber ihre Töchter und Enkel sind in Urlaub und Ferien. Aber wer Ingeborg Frinke kennt, der wird wissen, dass sie bestimmt eine Gelegenheit findet, ihren Jubeltag nachzuholen.

Auf der Website des Vereins Münchner Sportjournalisten finden Sie eine längere Fassung der Gratulation.