Bilanz des VSHS-Handballtreffs – Hohe Belastung ein Riesenproblem

Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten

16.08.2019 Das ist Handball. Ziemlich unprätentiös plauderten die Trainer und Manager der vier norddeutschen Handballgrößen beim traditionellen Handballtreff der Vereinigung Schleswig-Holsteinischer Sportjournalisten in Neumünster.
Autor: Tamo Schwarz
Moderator Jens Westen begrüßte eine knappe Woche vor dem 100. Derby im Supercup nicht nur die Trainer Filip Jicha (THW Kiel) und Maik Machulla (SG Flensburg-Handewitt) von den Nordrivalen, sondern auch deren Geschäftsführer Viktor Szilagyi (THW) und Dierk Schmäschke (SG).

Eingeladen waren ebenfalls die Zweitligisten HSV Hamburg mit Trainer Torsten Jansen und Vizepräsident Martin Schwalb sowie der VfL Lübeck-Schwartau, vertreten durch Coach Piotr Przybecki und Geschäftsführer Michael Friedrichs. „Weltweit dürfte wohl kein Handball-Podium besser besetzt sein“, stellte Westen fest.

Trainer und Manager gaben in den Holstenhallen nicht nur einen Ausblick auf die kommende Saison. Insbesondere die Verantwortlichen des THW und der SG beklagten die große Belastung durch Terminkonflikte in Bundesliga und Champions League (Handball-Foto: Thomas F. Starke/GES-Sportfoto/Augenklick).

„Wir haben allein bis Weihnachten viermal zwei Partien innerhalb von 48 Stunden. Das macht mich nach all den Diskussionen traurig“, sagte Flensburg-Handewitts Schmäschke, „in Frankreich beispielsweise gibt es eine 72-Stunden-Regel. Irgendwann wird das auch mal eine arbeitsrechtliche Frage.“

Zustimmung gab es dafür von Szilagyi, denn auch dem THW Kiel stehen in der Hinrunde mehrfach ähnlich strapaziöse Reisekonstellationen bevor. „Das ist ein Riesenproblem. Vielleicht sollten die Gremien über eine entsprechende Regel nachdenken, die das verhindert.“

„Eine tolle und aus norddeutscher Sicht erfolgreiche Saison“

Eine Herausforderung, die die Zweitligisten nicht kennen. „Die Doppelspieltage sind abgeschafft, das ist sehr gut so“, urteilte VfL-Geschäftsführer Friedrichs, der sich wie Schwalb sehr auf die neue Saison freut. „Die zweite Liga ist richtig stark und hat unter anderem mit Gummersbach und TuSEM Essen attraktive Vereine“, sagte Schwalb.

Belastung hin oder her – Titelverteidiger Flensburg-Handewitt und Rekordmeister THW gehen mit hohen Zielen in die neue Spielzeit. „Wir haben allen Anlass, davon auszugehen, dass es eine tolle und aus norddeutscher Sicht erfolgreiche Saison wird“, sagte Schwalb.

Der HSV-Vizepräsident erwartet, dass eine der beiden schleswig-holsteinischen Mannschaften beim Final Four der Champions League in Köln dabei sein wird. „Das wäre ein tolles Signal für den deutschen Handball.“