Winfried Mausolf zum 80. Geburtstag – Stets mit der Kamera dabei

Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB)

24.06.2020 Für ihn ist ein Bild wie eine Komposition, da muss alles stimmen. Noch heute widmet sich Winfried „Winnie“ Mausolf intensiv der Fotografie. Am 24. Juni wird der renommierte Boxkenner, der dem Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg angehört, 80 Jahre alt.
Autor: Jürgen Leibner
Er hat sie alle vor der Linse gehabt: Henry Maske, Axel Schulz, Sven Ottke, Markus Beyer, Arthur Abraham, Graciano Rocchigiani, George Foreman oder Virgil Hill und und und. Wohl kein anderer deutscher Sportfotograf hat nach der Wende so viele hochkarätige Boxkämpfe, inklusive WM-Duelle, hautnah am Ring erlebt und mit spektakulären Bildern für die Nachwelt festgehalten wie Winfried Mausolf (Foto: privat).

Man mag es kaum glauben, aber am 24. Juni feiert „Winnie“, wie er liebevoll genannt wird, seinen 80. Geburtstag. Für den rüstigen und nach wie vor agilen Rentner aber längst kein Grund, die Kamera, seine nahezu ständige Wegbegleiterin, aus der Hand zu legen. Im Gegenteil: „Ich habe noch viel vor, es gibt in unserer wunderschönen Heimat noch jede Menge zu entdecken, und ich will so viel wie möglich davon im Bild festhalten.“

Das Boxen war und ist für Winfried Mausolf eine ganz besondere Passion. Obwohl der gelernte Fotografenmeister schon seit den 1970er-Jahren immer wieder mit der Kamera auch im Sport unterwegs war, beispielsweise bei den Frankfurter Oberliga-Fußballern oder mit den Handballteams des Armeesportklubs Vorwärts, mit denen er Erfolge im Europapokal feiern durfte, bescherte der Wechsel von Henry Maske und Axel Schulz sowie deren Trainer Manfred Wolke ins Profigeschäft auch Winfried Mausolf beruflich einen großartigen Aufstieg.

Mausolfs Boxbilder sorgten für Bekanntheit über Deutschland hinaus

So wie Maske und Schulz nach der Wende die Boxwelt eroberten und alle Einschaltquoten knackten, machten auch die packenden Boxbilder von Winfried Mausolf den Frankfurter und seine Heimatstadt an der Oder über die Grenzen Brandenburgs, ja Deutschlands hinaus, bekannt. Andererseits profitierten auch Maske und Schulz von Mausolfs Können. Denn ohne dessen Bilder wären sie international nicht so präsent in Büchern, Zeitungen und auf Internetportalen verewigt worden.

Es ist keinesfalls übertrieben zu sagen, dass kein anderer so viele fotografische Spuren in Brandenburg und speziell der Oder-Region hinterlassen hat wie Winfried Mausolf. Seine Porträtfotos, seine Bilder bekannter und erfolgreicher Sportler, aber auch seine immer wieder interessanten Landschafts- und Städteaufnahmen sowie seine unzähligen Kalender, die er Jahr für Jahr produziert und vielfach für einen guten Zweck verkauft, hängen seit Jahrzehnten in Büros und Wohnungen (Logo: Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg).

Und dabei macht er mitunter Dinge, die man einem 80-Jährigen nicht unbedingt mehr zutrauen würde. Beispielsweise liegt er Jahr für Jahr im Frühling auf der Lauer, wenn die ersten Störche in der Oder-Region eintreffen. Da ist ihm – trotz seines Alters – kein Kirchturm zu hoch, um möglichst nah an die Tiere heranzukommen und so die spektakulärsten Motive einzufangen.

Arbeit hinter der Kamera mit Leidenschaft und Akribie

Winfried Mausolf ist ohne Frage ein Meister seines Fachs, einer der mit Leidenschaft und Akribie hinter der Kamera arbeitet. Da kann er mitunter auch unnachgiebig sein, wenn ihm die Pose oder die Geste nicht gefällt. Schnell mal ein Foto in den Kasten und fertig? Das geht bei Winfried Mausolf nicht!

Für ihn ist ein Bild wie eine Komposition, da muss alles stimmen. „Ein gutes Foto muss fesseln, den Betrachter anhalten, etwas zu fühlen“, lautet sein Credo. Und immer wieder erzählt Winfried Mausolf mit seinen Fotos Geschichten. Bereits vor zehn Jahren, zu seinem 70. Geburtstag, ehrte Frankfurt (Oder) Winfried Mausolf mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Zu Recht.