Klaus Blume zum 80. Geburtstag – Mit Ausdauer und Beharrlichkeit

Verein Hamburger Sportjournalisten (VHS)

20.11.2020 Er war ein sehr talentierter Mittelstreckenläufer, wechselte dann aber die Seiten und in den Journalismus. Klaus Blume wurde ein erfolgreicher Reporter. Am 20. November wird das Mitglied des Vereins Hamburger Sportjournalisten 80 Jahre alt.
Autor: Carsten Harms
Eine kleine Zeitungsanzeige war es, die den beruflichen Weg von Klaus Blume in eine ganz neue Richtung lenken sollte. Die FAZ suchte 1963 einen Volontär für ihre Sportredaktion. Blume, damals in Wiesbaden zu Hause und in der Lehre zum Gebrauchsgrafiker, entdeckte das Inserat, bewarb sich und wurde prompt eingestellt.

„Eigentlich dachte ich, ich sollte aufgrund meiner Vorbildung vor allem Seiten aufreißen. Doch sehr schnell wurde ich auch losgeschickt, um Reportagen zu schreiben. Erst nur für den Rhein-Main-Sport, bald dann aber auch für den großen Sport in der FAZ“, erzählt er.

Die berufliche Karriere nahm ihren Lauf, die sportliche war da schon Vergangenheit. In Halle an der Saale geboren und aufgewachsen, hatte sich Klaus Blume zu einem Mittelstrecken-Talent entwickelt, war schon zu Jugendzeiten Kader-Athlet, stand aber dem DDR-Regime schon immer kritisch gegenüber.

1958 flüchtete er, indem er einen Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern nutzte, um auf der Rückreise in Berlin in den Westteil zu gelangen. „Eigentlich wollte ich das schon auf dem Hinweg. Doch im Zug traf ich einen Vereinskameraden, den  Zahnkämpfer Jürgen Koitzsch. Wir wurden erkannt und daraufhin mehrmals kontrolliert und befragt“, erzählt er.

„Die Ausdauersportarten fand ich schon immer besonders spannend“

Als Sportjournalist fand Blume seine Passion neben der Leichtathletik schnell auch im Radsport sowie dem Nordischen Skisport und dem Eisschnelllauf. „Die Ausdauersportarten fand ich schon immer besonders spannend“, sagt er. Diese Liebe brachte ihn zu etlichen Olympischen Sommer- und Winterspielen und über Jahrzehnte regelmäßig zur Tour de France.

Seine Expertise war gefragt, die damals in Bonn ansässige Welt warb Blume 1976 ab, parallel war er auch für die in Hamburg beheimatete Welt am Sonntag tätig. „Der Sportteil in der Welt war nicht groß, daher habe immer wieder auch Sportthemen in Leitartikeln und auf der Seite 3 untergebracht“, erzählt Blume.

1988 verließ er die Welt-Gruppe und wurde für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) sowie für den „Sport Zürich“ tätig. „Das Blatt existierte nur ein Jahr, aber ich wurde wie vereinbart für zwei bezahlt“, berichtet er mit einem schelmischen Grinsen (Logo: Verein Hamburger Sportjournalisten).

1989 folgte Blume dem lukrativen Ruf der Sportbild und wurde in Hamburg endgültig heimisch. „Ich konnte aushandeln, dass für mich keine Präsenzpflicht in der Redaktion gilt“, erzählt Blume. „Homeoffice“ und „mobiles Arbeiten“ waren da noch längst keine gängigen Begriffe, aber Klaus Blume lebte dies schon vor, reiste durch die Weltgeschichte, telefonierte mit Spitzenathleten und Top-Funktionären und veröffentlichte so manch aufsehenerregende Exklusiv-Story.

Auch in Sportkreisen war trotz seiner durchweg kritischen Begleitung sein fachlicher Rat ebenfalls gefragt. „Als die Telekom ganz groß in den Radsport einstieg, habe ich denen Walter Godefroot und auch Rudy Pevenage als Chefs empfohlen, um ein erfolgreiches Team zusammenzustellen“, erzählt er.

Ehrenamtlich im Vorstand des Deutschen Diabetiker-Bundes Hamburg tätig

Am 20. November wird Klaus Blume 80 Jahre alt. Noch immer verfolgt er intensiv das Geschehen in „seinen“ Sportarten, täglich findet er die NZZ im Briefkasten vor und liest sie mit ungebrochener Freude. Noch intensiver befasst er sich mit seiner ehrenamtlichen Aufgabe als 2. Vorsitzender und – natürlich – Schriftführer des Deutschen Diabetiker-Bundes Hamburg e.V.

„Das ist ein täglicher Sechs-Stunden-Job“, berichtet Blume, ohne dies als Klage verstehen zu wollen. „Unser Verein und das, was er tut, muss noch bekannter werden.“ Das hat er sich als Ziel seiner Tätigkeit auf die Fahnen geschrieben und sucht deshalb Kooperationspartner – selbstverständlich auch im Sport. Da kennt sich Klaus Blume ja bestens aus.