Zum Tode von Jürgen „Kuno“ Babenschneider – Ein liebenswerter und aufrechter Mensch

Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg (VdSBB)

18.02.2021 Er war ein Lichtenberger Urgestein, dem so schnell keiner etwas vormachte. Erfahrung, Ruhe, Kompetenz und Humor zeichneten Jürgen „Kuno“ Babenschneider aus. Am 11. Februar ist das Mitglied des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg im Alter von 82 Jahren gestoben.
Autor: Horst Bläsig
Die Telefonate, die wir in den vergangenen Wochen mit ihm führten, beunruhigten uns. Und die Berichte der Familie, die wir zuletzt aus dem Krankenhaus erhielten, verstärkten unsere Sorge. Am 11. Februar wurden die Befürchtungen traurige Gewissheit: Unser geschätzter Kollege Jürgen Babenschneider ist im Alter von 82 Jahren verstorben.

„Kuno“, wie wir ihn nur nannten, war ein waschechter Lichtenberger. Am 3. Januar 1939 geboren, wuchs er in der Rüdigerstraße auf, ging in Lichtenberg zur Schule. Seine Passion war der Hörfunk. In der Redaktion des Berliner Rundfunks begann „Kuno“ 1959 sein Berufsleben (Babenschneider-Foto: privat).

Fünf Jahre später gehörte er zu den Mitbegründern des populären Jugend-Hörfunkmagazins „DT 64“. Zudem moderierte der Jazz-Liebhaber von 1964 bis 1972 die sonntägliche Sendung „Sport aktuell“ im DDR-Fernsehen sowie beim Berliner Rundfunk ab 1981 das Frühprogramm und in den letzten drei Jahren dieser Sendung auch „He, he, he, Sport an der Spree“.

1992 wechselte der seit fast 44 Jahren mit seiner Frau Karla verheiratete Vater dreier Kinder in die Sportredaktion des ORB-Hörfunks. Zehn Jahre später (2002) stieg Kuno mit 63 als fester freier Mitarbeiter bei der Berliner Fußball-Woche ein und war bis zuletzt für die Brandenburg-Seiten zuständig. Diese Aufgabe bewältigte er auch im fortgeschrittenen Alter mit Bravour und der ihm als Steinbock eigenen Zähigkeit und Beharrlichkeit.

Erfahrung, Ruhe und Kompetenz – und Humor

Nach der politischen Wende arbeitete er im Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg jahrelang als Sportwart und organisierte in dieser Funktion auch die Journalisten-Hallenturniere. „Kuno“, dem Lichtenberger Urgestein, machte keiner so schnell etwas vor. Mit seiner Erfahrung, Ruhe und Kompetenz hat er sich in der FuWo-Redaktion ebenso anerkannt und beliebt gemacht wie mit seinem Humor. „Kuno“ saß der Schalk im Nacken.

Obwohl nicht mehr der Jüngste, nahm er auch die Herausforderungen des digitalen Zeitalters an. Die Brandenburg-Seiten lieferte er Woche für Woche zuverlässig, in den letzten Jahren vom heimischen Schreibtisch aus. Bei der Planung der nächsten Ausgabe war „Kuno“ immer früh am Ball. Seinem Lebensmotto „Den Jahren Leben geben, nicht dem Leben Jahre“ blieb er treu (Logo: VdSBB).

In der FuWo-Ausgabe am 22. Februar wollte Kuno unbedingt einen anderen Lichtenberger würdigen. Zu seinem Beitrag anlässlich des 80. Geburtstages des früheren DDR-Nationalspielers Jürgen Nöldner ist es nun nicht mehr gekommen.

„Kunos“ Tod macht uns unendlich traurig. Wir verlieren mit ihm einen liebenswerten und aufrechten Menschen, den wir stets in bester Erinnerung behalten werden. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Frau und seiner gesamten Familie.