Fred Joch zum 80. Geburtstag – Immer loyal und zurückhaltend

Verein Münchner Sportjournalisten (VMS)

21.03.2021 Die Stars, vor allem die des FC Bayern vertrau(t)en Fred Joch. Auch international fand der Fotograf Beachtung. Am 21. März wird das ehemalige Vorstandsmitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten 80 Jahre alt.
Autor: Herbert Jung
Vom Zimmermann zu einem der zehn besten Sportfotografen der Welt. Mit einem Satz könnte man die Karriere von Fred Joch beschreiben. Zu seinem 80. Geburtstag am 21. März muss man aber schon etwas tiefer in das Schaffen des in Poing östlich von München lebenden „Bild-Hauers“ blicken.

Während Fred Joch bei Wiederauf- und Neubau des Münchner Fernsehturms werkelte, dokumentierte er die Fortschritte in der Baustellen-Zeitung. Das sah Wohnungsnachbar Max Mühlberger.

Der angesehene Sportfotograf nahm „Fredl“ am 6. Mai 1967 zum DFB-Pokal-Halbfinale FC Bayern gegen 1860 München (3:1) mit ins Grünwalder Stadion. Es war sein erster Kontakt mit dem Fußball – und der hält bis heute (Joch-Foto: privat).

Dann ging’s schnell bergauf. 1968 holte ihn Axel Springer jr. in seine Agentur Sven Simon. Dort lernte er seine spätere Frau Heidi kennen. Sie heirateten 1970 und gründeten im selben Jahr ihre eigene Agentur.

42 Jahre belieferte Fred Joch die Bild-Zeitung mit Fotos über den FC Bayern. Er bekam exklusive Einsichten in die WG von Uli Hoeneß und Paul Breitner oder bei den Feiern zu Franz Beckenbauers 30. und 75. Geburtstag. Die Stars vertrauten dem Münchner.

Otto Rehhagel ließ ihn während seiner Zeit als Nationaltrainer Griechenlands sogar für Fotos einfliegen. Immer loyal und zurückhaltend fand Fred Joch auch international Beachtung. Im englischen Buch „Great Action Photography“ von 1982 ist er unter den zehn besten Sportfotografen der Welt gelistet.

Rehhagel ließ ihn für Fotos nach Griechenland einfliegen

2010 zog er sich von der Jagd nach Exklusivfotos zurück und nahm das Angebot als Haus-und-Hof-Fotograf des FC Bayern an. „Solange du die Kamera halten kannst, bleibst du unser Fotograf“, hat man ihm versprochen.

In seiner kargen Freizeit hat er sich für den Verein Münchner Sportjournalisten eingesetzt: von 1989 bis 1997 als Schatzmeister, danach bis 2010 als Beisitzer im Vorstand und Sprecher der Münchner Fotografen.

Auch bei seinem Hobby schießt er scharf – mit der Pistole beim Schützenverein Neufarn-Parsdorf. Fred Joch, der über eine Million Fotos gemacht hat, sieht seinen Beruf am Aussterben. „Vor 20 Jahren hat man für ein Foto mindestens 40 Euro erhalten, heute zwischen 5 und 10. Davon kann doch keiner mehr leben“ (Logo: VMS).

Dass er noch lebt und heuer seinen 80. feiern kann, hat er großem Glück zu verdanken. Während sein Förderer Max Mühlberger 1972 bei einem Autounfall starb, kam er als Beifahrer mit Schulter- und Schlüsselbeinbruch davon. Mein alter Mitstreiter, bleibe weiter gesund.

Das Aufmacherfoto zeigt Fred Joch, links, im Gespräch mit Franz Beckenbauer. Es entstand am 11. September 2020, als der frühere Bayern-Profi seinen 75. Geburtstag feierte. Der FCB-Jubilar eröffnete die Ausstellung „75 Jahre Franz Beckenbauer“ mit Bildern von Fred Joch. Dieser war als „Wegbegleiter“ eingeladen.