08.07.2021
Bevor er in den 1960er-Jahren zur NRZ kam, die damals unter dem legendären Chefredakteur Jens Feddersen zu den zehn größten Regionalzeitungen der Bundesrepublik zählte, hatte Hahn für den Rundfunk bei Radio Bremen gearbeitet. Bei der NRZ kümmerte er sich vor allem um Schalke 04. Immer auf Ballhöhe, verfolgte er die Höhen und Tiefen des Traditionsklubs, die sich beispielhaft an dem Bundesliga-Skandal 1971 und der Vizemeisterschaft plus Pokalsieg 1972 festmachen lassen (Hahn-Foto: privat).
In der Glückauf-Kampfbahn und später im Parkstadion war er, wenn ich mich recht erinnere, Tribünennachbar des damaligen Sportbeobachter-Chefredakteurs Harald Landefeld, einem der letzten lebenden Zeitzeugen des „Wunders von Bern“, der am 20. Januar in Essen seinen 95. Geburtstag gefeiert hat.
Als Reporter bei den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom
Gerd Hahns Leidenschaft galt aber nicht nur dem Fußball. Zeitlebens habe ich ihn darum beneidet, dass er 1960 bei den Olympischen Sommerspielen in Rom Legenden wie Wilma Rudolph, Armin Hary und Cassius Clay, den späteren Muhammad Ali, live erleben durfte. Auch die großen Erfolge von „Gold-Rosi“ Mittermaier hat er journalistisch begleitet.
Besonders verbunden fühlte sich Hahn, der seit vielen Jahrzehnten dem Verband Westdeutscher Sportjournalisten angehört und vom VWS-Präsidium die Ehrenmitgliedschaft erhielt, seinem bevorzugten Urlaubsland, der Schweiz. Seine jungen Kollegen mussten immer schmunzeln, wenn er sich bei der telefonischen Buchung eines Chalets in Gstaad oder Lenk mit „Redaktor Hahn“ vorstellte (Logo: VWS).
An der Schweiz schätzte Hahn auch die gute Schokolade, wobei sich unsereins stets fragte, warum er davon trotz regelmäßigen Konsums kein Gramm zunahm. Bis zu seiner Pensionierung wirkte er eher wie ein Asket. Seine Lebensweise muss jedenfalls so gesund gewesen sein, dass wir Gerd Hahn am 8. Juli voller Freude zum 100. Geburtstag gratulieren dürfen.
Autor: Reinhard Schüssler
Für Jungspunde sind Menschen jenseits der 40 bereits ziemlich alt. Mir ging es 1966 nicht anders, als ich kaum 20 als Volontär in der Sportredaktion der Neuen Ruhr Zeitung einen Mann kennenlernte, dessen Berichte ich schon als Schüler regelmäßig gelesen hatte. Damals hätten wir beide uns nicht träumen lassen, dass ich 55 Jahre später die Laudatio für Gerd Hahn zum 100. Geburtstag schreiben würde. Ein wahrhaft biblisches Alter, das er heute – bei klarem Verstand und liebevoll umsorgt von seiner Tochter Brigitte – in Berlin erlebt, wohin es ihn Jahre nach seiner Pensionierung verschlagen hat.Bevor er in den 1960er-Jahren zur NRZ kam, die damals unter dem legendären Chefredakteur Jens Feddersen zu den zehn größten Regionalzeitungen der Bundesrepublik zählte, hatte Hahn für den Rundfunk bei Radio Bremen gearbeitet. Bei der NRZ kümmerte er sich vor allem um Schalke 04. Immer auf Ballhöhe, verfolgte er die Höhen und Tiefen des Traditionsklubs, die sich beispielhaft an dem Bundesliga-Skandal 1971 und der Vizemeisterschaft plus Pokalsieg 1972 festmachen lassen (Hahn-Foto: privat).
In der Glückauf-Kampfbahn und später im Parkstadion war er, wenn ich mich recht erinnere, Tribünennachbar des damaligen Sportbeobachter-Chefredakteurs Harald Landefeld, einem der letzten lebenden Zeitzeugen des „Wunders von Bern“, der am 20. Januar in Essen seinen 95. Geburtstag gefeiert hat.
Als Reporter bei den Olympischen Sommerspielen 1960 in Rom
Gerd Hahns Leidenschaft galt aber nicht nur dem Fußball. Zeitlebens habe ich ihn darum beneidet, dass er 1960 bei den Olympischen Sommerspielen in Rom Legenden wie Wilma Rudolph, Armin Hary und Cassius Clay, den späteren Muhammad Ali, live erleben durfte. Auch die großen Erfolge von „Gold-Rosi“ Mittermaier hat er journalistisch begleitet.
Besonders verbunden fühlte sich Hahn, der seit vielen Jahrzehnten dem Verband Westdeutscher Sportjournalisten angehört und vom VWS-Präsidium die Ehrenmitgliedschaft erhielt, seinem bevorzugten Urlaubsland, der Schweiz. Seine jungen Kollegen mussten immer schmunzeln, wenn er sich bei der telefonischen Buchung eines Chalets in Gstaad oder Lenk mit „Redaktor Hahn“ vorstellte (Logo: VWS).
An der Schweiz schätzte Hahn auch die gute Schokolade, wobei sich unsereins stets fragte, warum er davon trotz regelmäßigen Konsums kein Gramm zunahm. Bis zu seiner Pensionierung wirkte er eher wie ein Asket. Seine Lebensweise muss jedenfalls so gesund gewesen sein, dass wir Gerd Hahn am 8. Juli voller Freude zum 100. Geburtstag gratulieren dürfen.