Zum Tode von Werner Damm – Das R rollt nicht mehr

Verein Frankfurter Sportpresse

25.08.2021

Ein Herzinfarkt hat ihn aus dem Leben gerissen. Anders ist es nicht zu formulieren. Denn der frühere HR-Sportreporter Werner Damm, im Februar 70 Jahre alt geworden und Mitglied des Vereins Frankfurter Sportpresse, war nicht nur fit, er war noch voller Tatendrang und großer Lebensfreude.

Autor: Florian Naß

Noch im Juni war Werner auf Vespa-Tour unterwegs, so wie in jedem Jahr seit seinem Gang in die Altersteilzeit, seit seinem Abschied aus der Sportredaktion des Hessischen Rundfunks. In den Ruhestand ist Werner aber nie wirklich gegangen, dazu war der Sport ihm immer viel zu bedeutsam.

Aktiv auf dem Rad, mit dem Tennisschläger oder weiter mit dem Mikrofon in der Hand bei den Frauen des 1. FFC Frankfurt, beim FC Gießen, als Streckensprecher des Lollslaufes in Bad Hersfeld oder bei seinem langjährigen Engagement für die „Tour der Hoffnung“.

Wer ihn dort nach seiner aktiven Zeit als Journalist erlebte, der konnte erahnen, was Werner antrieb: Leidenschaft. Lust auf Begegnungen mit Menschen. Wenn er laut lachte, dann war er nicht nur zufrieden, dann war er in seinem Metier (Logo: Verein Frankfurter Sportpresse).

Über Jahrzehnte war Werner ein prägendes Gesicht der Sportberichterstattung des HR. Er führte Interviews für die ARD bei den Olympischen Spielen, oben auf der Tribüne bei den Leichtathletik-Entscheidungen, bei der Sportart, mit der ihn  am meisten verband.

Aber gerade in Hessen entdeckte er auch seine besondere Liebe für den Frauensport. Die Live-Übertragungen bei den Handball-Europapokalspielen des TV Lützellinden oder den Triumphen der Frankfurter Fußballerinnen gingen auch mit seinem Engagement einher. Der Frankfurt-Marathon und der Ironman waren neben der Moderation des „Sportkalenders“ weitere Herzstücke seiner Arbeit

Wohl wenige kannten sich in der hessischen Sportszene so gut aus wie er

Natürlich war Werner Damm, geboren am 13. Februar 1951 und verstorben am 20. August 2021, auch streitbar, das bleibt bei einer öffentlichen Person – speziell im Fernsehen – nicht aus. Auch intern krachte es schon mal. Aber es gibt und gab wohl wenige, die sich so gut in der hessischen Sportszene auskannten wie er.

Er wechselte nie den Arbeitgeber, vermutlich auch, weil er sich hier in Hessen einfach zuhause fühlte. Seine Verbundenheit zur Region war auch hörbar, zu seinem 65. Geburtstag nannten wir ihn den „Meister des rollenden R“. Wir hätten es gerne weiter vernommen. Werners Tod lässt uns traurig und fassungslos zurück. Denn er stand ja noch mitten im Leben.