Klaus Kirschner zum 75. Geburtstag – Ein sportlich-journalistisches Multitalent

Verein Münchner Sportjournalisten

05.10.2021 Den Amateurfußball hat er in sein Herz geschlossen. Doch auch Eishockey kann Klaus Kirschner noch immer begeistern. Am 5. Oktober wird das weiterhin publizistisch aktive Mitglied des Vereins Münchner Sportjournalisten 75 Jahre alt.
Autor: Margit Conrad
„Er war ungeheuer zuverlässig, ein akribischer Schreiber, der sich auch in den unteren Ligen auskennt.“ Heinrich Lemer, langjähriger Sportchef beim Münchner Merkur, gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn er über Klaus Kirschner spricht. Wobei „war“ nicht korrekt ist.

Denn während sich Lemer nach dem Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang aus der Sportredaktion verabschiedete, schrieb Kirschner weiter, lieferte zuverlässig und pünktlich sonntags um 18 Uhr seine 360 Zeilen über die Fußballspiele der unteren Ligen – genaugenommen von der Bezirksliga abwärts.

Und das macht er auch jetzt noch, auch mit 75! Diesen Geburtstag darf Klaus Kirschner, der in München-Laim wohnt, am 5. Oktober begehen. Der Verein Münchner Sportjournalisten, dem er seit 48 Jahren angehört, gratuliert Klaus Kirschner dazu herzlich (Logo: VMS).

Der schon seit mehr als zehn Jahren im Ruhestand weilende MM-Sportredakteur Wilfried Jendreizik, der zumindest in Sachen „Untere Fußballligen“ sein direkter Chef war, bezeichnete Kirschner anlässlich seines 65. Geburtstags „als jene Spezies von Sportjournalisten, die unverzichtbar sind.“ Sie würden das Sportgeschehen beleuchten, von dem weder Rundfunk noch Fernsehen Notiz nehmen. „Ihre Berichte sind häufig die einzige Informationsquelle der Anhänger kleiner und kleinster Vereine.“

Klaus Kirschner wurde über die Jahrzehnte zum „wandelnden Lexikon“

Sicherlich: Das war vor zehn Jahren. Mittlerweile hat sich durch das Internet mit einer gut bedienten BFV-Site, Portalen wie „Fußball vor Ort“ oder „FuPa“ und Social Media die Art der Information verändert. Klaus Kirschner muss schmunzeln, wenn er an die Anfänge denkt, mit dem umfangreichen Ergebnisdienst, bei dem es oft mühsam war, irgendjemand ans Telefon für eine verlässliche Auskunft zu bekommen, geschweige denn, „dass jemand das richtige Ergebnis auf dem Schirm gehabt hat“. Es war allerdings nicht so, dass Klaus Kirschner sich nur um Vereine der unteren Ligen gekümmert hat, auch wenn er genau durch diese ein „wandelndes Lexikon“ (Lemer) geworden ist.

Er hat sich auch um höherklassige Vereine gekümmert, etwa die SpVgg Unterhaching (mehr als 40 Jahre). Über 1400 Spiele, so weiß er, habe er für die MM-Amateursportseite berichtet. Anlässlich seines 70. Geburtstags bekam er bei Unterhachings Heimspiel gegen Bayern Hof von Präsident Manfred Schwabl und Vize Peter Wagstyl Blumen und ein Trikot überreicht. „Klaus ist schon so lange dabei und berichtet so lange über den Verein. Wir wünschen ihm natürlich alles Gute zu seinem runden Geburtstag und hoffen, dass er noch sehr lange über uns schreibt“, sagte Schwabl damals (Eishockey-Foto: firo sportphoto/augenklick).

Kirschner hat sich pressemäßig nie in die Profifußball-Ebene gedrängt. Aber dafür hat der im thüringischen Gotha Geborene eine Anzahl anderer Sportarten im höherklassigen Bereich „schreiberisch“ begleitet. Dankbar ist er vor allem Eberhard Vaubel, damals zuständig für den Amateurfußball bei der Süddeutschen Zeitung: Er hat Klaus Kirschner, der BWL studiert und auch beruflich praktiziert hat, in die Pressestelle des Bayerischen Landes-Sportverbands (BLSV) geholt. Dort redigierten die beiden das Verbandsorgan bayernsport.

Um auf andere Sportarten zurückzukommen: Kirschner hat über Handball berichtet, als es mit Milbertshofen und Schwabing noch zwei Bundesligisten gegeben hat; er kennt sich im Feldhockey aus, und vor allen Dingen im Eishockey. In mittlerweile fast 40 Jahren hat er über mehr als 2000 Spiele berichtet. Klaus Kirschner – ein sportlich-journalistisches Multitalent eben. Der VMS gratuliert noch einmal ganz herzlich.