Zum Tode von Manfred Schäfer – Er war ein Glücksfall für den deutschen Tischtennissport

Verein Frankfurter Sportpresse

10.12.2021

Der Verein Frankfurter Sportpresse trauert um sein Mitglied Manfred Schäfer. Der Tischtenniskenner starb am 5. Dezember nach langer Krankheit. Er wurde 77 Jahre alt.

Autor: Walter Mirwald

Manfred Schäfer wirkte zunächst als Sportredakteur bei der Frankfurter Neuen Presse und wechselte 1980 zum Deutschen Tischtennisbund (DTTB). Dort leistete er Großartiges in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes und war als Chefredakteur für 280 Ausgaben der Zeitung Deutscher Tischtennis-Sport verantwortlich.
 
Ich habe Manfred Schäfer kennen und schätzen gelernt, als ich 1972 bei der Frankfurter Neuen Presse in der Sportredaktion begann. Manfred Schäfer, der Kollege, der sich im Sport für alles interessierte, aber die so genannten Randsportarten bevorzugte. Judo, Fechten und natürlich Tischtennis. Manfred Schäfer, der eine ausgezeichnete Schreibe hat, aber nie mit sich selbst zufrieden war (Logo: VFS).
 
Wenn ich vom Umbruch nach oben kam und den späten Feierabend nahen sah, sagte er: „Ich habe meinen Artikel neu geschrieben. Ich war nicht zufrieden damit.“ Also Nachschub Schäfer war angesagt. Manfred ging immer ins Detail, ohne den Überblick zu verlieren. Er kämpfte für seine Sportarten. Conny Hanisch, die große Fechterin, und viele andere Sportgrößen hat er beschrieben.

Bis an die Grenze der Belastbarkeit – und auch darüber hinaus
 
Als er sich – aufgefordert von Hans Wilhelm Gäb – aufmachte, die neue Tischtennis-Fachzeitung zu gestalten, hinterließ er bei der Neuen Presse eine Lücke. Er hat aber in seinem neuen Beritt Akzente gesetzt. Sein Blatt konnte sich sehen lassen. Bis an die Grenze der Belastbarkeit – und manchmal auch darüber hinaus – wurde Manfred Schäfer vor allem bei seiner ersten Großveranstaltung, der Tischtennis-Weltmeisterschaft 1989 in Dortmund, gefordert.
 
Der DTTB unter der Führung des damaligen Präsidenten Gäb revolutionierte die Tischtennis-Welt. In Workshops mit dem deutschen Fernsehen wurde der rote Boden erfunden, der einen besseren Kontrast für den Zuschauer bieten sollte. Es gab zahlreiche Medientermine, um die bis dahin eher unkundigen Sportjournalisten auf die Heim-WM vorzubereiten. Mittendrin: Manfred Schäfer (Foto: Fotoagentur Kunz/augenklick).

Harald Stenger, als Redakteur der Frankfurter Rundschau Spezialist unter anderem für Tischtennis, würdigt Manfred Schäfers Arbeit: „Er leistete Herausragendes für den DTTB. Beispielsweise setzte er mit seiner serviceorientierten Medienarbeit für Journalisten bei der WM 1989 neue Maßstäbe.“

„Das Leben ist zu Ende gegangen für einen Freund und guten Menschen“
 
Manfred Schäfer, der stets ein Mann der leisen Töne war, zog sich nach dem Ausscheiden aus dem Beruf immer mehr in seine Privatsphäre zurück. Er musste auch etliche gesundheitliche Rückschläge verkraften. Manfred Schäfer, geboren am 27. Juni 1944, hielt aber stets den Kontakt zum Verein Frankfurter Sportpresse. Er erlebte viele Urlaube in unserer Wohnung auf der Buchenhöhe in Berchtesgaden und schwärmte stets von diesen Aufenthalten.
 
Hans-Wilhelm Gäb, dem Manfred Schäfer sehr verbunden war, schreibt zum Tod des stets freundlichen, engagierten und kenntnisreichen Journalisten: „Das Leben ist zu Ende gegangen für einen Freund und guten Menschen, der trotz seiner feinen beruflichen Leistungen immer auch an den Unvollkommenheiten und Bosheiten der Welt gelitten hat und in den letzten Jahren auch mehr und mehr den Lebensmut verlor.“