Wolfgang Ley zum 75. Geburtstag – Immer meinungsstark

Verband Westdeutscher Sportjournalisten

15.02.2022 Am 15. Februar wird Wolfgang Ley 75 Jahre alt. Das treue Mitglied des Verbandes Westdeutscher Sportjournalisten hat eine ereignisreiche Karriere hinter sich.
Autor: Klaus Göntzsche
Der aus dem hessischen Friedberg stammende Journalist war bei BILD-Sport in München und Kettwig, er war Fußballchef des Deutschen Sport-Fernsehens und für alle Sportarten bei Eurosport verantwortlich. Bei den großen Kämpfen der Boxer des Sauerland-Stalls saß er am Ring.

Bei BILD (dort hatte er volontiert) in München war Wolfgang Ley für den FC Bayern zuständig. Es war die Frühphase der großen Erfolge, die Gesprächspartner hießen Franz Beckenbauer, Paul Breitner und Gerd Müller. Mit Kontakten immer auf dem direkten Wege – heute unvorstellbar. Geschehen ist das in den frühen 1970er-Jahren (Ley-Foto: privat).

Von München wechselte Ley nach Nordrhein-Westfalen. Die BILD-Sportredaktion befand sich noch in der Essener Friedrichstraße mit kleiner Besetzung. Ley hat den Umzug in das damals neugebaute Druckzentrum Am Teelbruch 100 im Industriegebiet von Kettwig erlebt. Es entstanden die Regional-Ausgaben in Ruhr Ost und West, in Ost- und Südwestfalen, in Münster und Aachen.

An Entstehung des „Doppelpass“ bei Sport1 entscheidend beteiligt

In Düsseldorf und Köln arbeiteten eigene Redaktionen, Kettwig war das Zentrum. Die BILD-Pioniere dieser Zeit hießen Otto Stubbe, Jörg F. Hüls, Hans-Heinz Schmidt, Jürgen F. Meyer, Josef Große-Frintrop, Werner Kirschstein und Wolfgang Ley. Im Jahre 1978 kam auch Alfred Draxler von der Buerschen Zeitung zu BILD. 

Wolfgang Ley hat es 1985 als Lokalchef zum Express nach Düsseldorf verschlagen. Eine bewegte Zeit erlebte er beim DSF in München. Er hat hier an der ersten Version des heutigen „Doppelpass“ bei Sport1 entscheidenden Einfluss genommen könnte.

Für Ley ging es weiter zu Eurosport nach Hilversum in den Niederlanden. „Wir haben geackert wie die Verrückten“, hat er einmal in einem Interview mit dem Magazin 11Freunde über diese Zeit gesagt. Oft waren mehrere Events an einem Tag weltweit zu kommentieren. Meist auf kleinen Monitoren in engen Kabinen – heute unvorstellbar (Logo: Verband Westdeutscher Sportjournalisten).

Wolfgang Ley war immer ein meinungsstarker Journalist. In der auch in dieser Szene bis heute so beliebten Disziplin Anpassungsakrobatik war er nie zu Hause. Mit allen Konsequenzen.  

Am Ende seiner Laufbahn hat Wolfgang Ley die großen Kämpfe von Henry Maske, Sven Ottke und Graciano Rocchigiani als Ringsprecher begleitet. Sicher auch ein kurioses Berufsleben. Beim Fernsehen war er gelandet, weil man ihn für einen Experten des Bobsports gehalten hatte.