Klaus Schwarze zum 75. Geburtstag – „Schweiger“ vor der Kamera

Verband Westdeutscher Sportjournalisten (VWS)

25.09.2015 Der „Schweiger“ wurde er oft augenzwinkernd im Kollegenkreis genannt. Eine wohlwollende Übertreibung mit einem Kern Wahrheit. Zum 75. Geburtstag gratuliert der Verband Westdeutscher Sportjournalisten (VWS).
Autor: Johannes Krause
Klaus Schwarze war kein lauter – trotz einer begnadeten Reporterstimme. Aber sein Wort hatte stets Gewicht in der WDR-Sportredaktion und auch in der ARD. Er stand für Geradlinigkeit, Fairness und klare Meinung, für die zu streiten er bereit war.

Typisch war für ihn die Fähigkeit, schweigend zuzuhören, Argumente in Ruhe abzuwägen und dann mit klaren Worten die Dinge auf den berühmten Punkt zu bringen. Seine Ratschläge wurden häufig umgesetzt. Folgerichtig wurde er Leiter der Sportschau und stellvertretender WDR-Sportchef.

Oft stand Klaus Schwarze im Mittelpunkt – ohne sich in den Vordergrund zu drängen. 1965 begann er beim WDR in der Sportschau-Redaktion, der er 40 Jahre lang angehörte. Er probierte alle beruflichen Facetten aus, die das junge Medium bot: Nachrichten, Redaktionen, Regie, Reportagen und Moderationen. Klaus Schwarze war einer, der das Fernsehhandwerk komplett lernen durfte, und dem deshalb keiner etwas vormachen konnte.

Er moderierte 18 Jahre lang die Sportschau und viele Großereignisse. An zahlreichen Olympischen Spielen sowie Welt- und Europameisterschaften im Fußball hat er für die ARD teilgenommen. Anfangs am Mikrofon und vor der Kamera, später als Programmchef. Das nach seiner Idee eingeführte „Tor des Monats“ ist auch heute noch ein Sportschau-Markenzeichen.

Handball war aber immer Klaus Schwarzes größte Leidenschaft. Kein Wunder für einen gebürtigen Gummersbacher, der als direkter Nachbar von Heiner Brand aufwuchs. Über Jahre hinweg galt er als die Stimme dieser Sportart, die kenntnisreich und hier auch lautstark viele Erfolge des VfL Gummersbach und der Nationalmannschaft begleitete.

Klaus Schwarze entdeckte und förderte viele, die heute noch erfolgreich im TV-Sport aktiv sind. Menschenkenntnis und die Bereitschaft, eigene Erfahrungen und später auch Aufgaben bei Zeiten an jüngere Kollegen weiter- und abzugeben – auch das waren besondere Fähigkeiten.

Seinen Geburtstag feierte er am 24. September mit seiner Frau Angeline und Freunden. Leise, so, wie es zu ihm passt. Viele Kollegen gratulierten, darunter auch der Schreiber.