Publizistin Elke Rutschmann-Dietz – „Jeder Sportler kann tolle Geschichten erzählen“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

30.11.2015 Sie verfolgt sehr genau den Weg des VfB Stuttgart. Dennoch ist Elke Rutschmann-Dietz nicht auf Fußball festgelegt. Gerade die Sportler abseits der großen Bühne nötigen ihr Respekt ab.
 
Elke Rutschmann-Dietz, 50, wurde in Singen geboren. Nach dem Studium der Verwaltungswissenschaften an der Universität Konstanz, ersten journalistischen Gehversuchen bei Seefunk Radio Bodensee und einem Volontariat beim Südkurier arbeitete sie einige Jahre als Sportredakteurin bei der Heilbronner Stimme und der Berliner Morgenpost. Rutschmann-Dietz begleitete die Fußball-Nationalmannschaft bei diversen Turnieren, war dabei, als Oliver Bierhoff sein Golden Goal erzielte, und verfolgt seit 2002 als freie Journalistin das Schicksal des VfB Stuttgart.

sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Elke Rutschmann-Dietz: Tierärztin.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Rutschmann-Dietz: Geschichte und Deutsch.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Rutschmann-Dietz: Das war eine kleine Reportage über einen Schiedsrichterlehrgang für den Südkurier in Konstanz.

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Rutschmann-Dietz: Industriemeister und Hausfrau.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Rutschmann-Dietz: Ich habe vor allem Respekt vor Kollegen wie Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung oder Hajo Seppelt von der ARD, die sich dem investigativen Journalismus verschrieben haben.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Rutschmann-Dietz: Von Ralf Mittmann, Sportchef beim Südkurier. Er hat mir gezeigt, dass jeder Sportler tolle Geschichten erzählen kann.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Rutschmann-Dietz: Über Fußball, aber inzwischen auch sehr gerne über exotische Sportarten und Menschen, die sich über Leistung und nicht über Geld definieren, die ohne Allüren und Medienberater auskommen – die wahren Helden des Sports eben.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Rutschmann-Dietz: Halbmarathon beim Stuttgart-Lauf.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Rutschmann-Dietz: Nur annährend so gut malen zu können wie meine Freundin Anna und endlich für das Bodensee-Schifferpatent zu lernen, damit mein Mann nicht immer allein unser Segelboot steuern muss.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Rutschmann-Dietz: Einfühlungsvermögen und Geduld. Kann leider sehr schlecht nein sagen und stresse damit manchmal mich und andere.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Rutschmann-Dietz: Laufen, Lesen, Reisen und Kochen.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Rutschmann-Dietz: Den habe ich schon gefunden.

sj: Was oder wer motiviert Sie?

Rutschmann-Dietz: Mein Sohn Jan-Luca, 12, und meine Neugier.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Rutschmann-Dietz: Pasta. Pasta. Pasta.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Rutschmann-Dietz: Auf meine Familie, Bücher und Espresso.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Rutschmann-Dietz: Eigentlich nur, dass ich nie mal für mehrere Monate im Ausland gelebt habe. Ansonsten halte ich es mit Édith Piaf: „Non, je ne regrette rien“.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Rutschmann-Dietz: Meinen Eltern.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Rutschmann-Dietz: Einige Stunden für mich alleine mit einer ayurvedischen Massage, einem guten Buch. Und wenn ich dann völlig relaxed bin, sehne ich mich schon wieder nach meinen beiden Männern.

sj: Woran glauben Sie?

Rutschmann-Dietz: Auch wenn es nicht mehr zeitgemäß scheint – an Gott, Das hält mich aber nicht davon, für mein Leben selbst die Verantwortung zu übernehmen.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Rutschmann-Dietz: Mit Delfinen schwimmen.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben??

Rutschmann-Dietz: Carpe diem.