Fotografin Annegret Hilse – „Shotokan und Schokolade“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

16.11.2017 Als Kind wollte sie zu Olympia, im Erwachsenenalter hat sie es geschafft – als Fotografin. Auch sonst ist Annegret Hilse dem Leben gegenüber positiv eingestellt. Was sie motiviert und antreibt, verrät sie im sportjournalist-Fragebogen.
 
Annegret Hilse wurde in der Hansestadt Wismar geboren, wo sie auch aufwuchs. In einem Porträtstudio in Bad Oldesloe absolvierte sie von 1996 bis 1999 eine Ausbildung zur Fotolaborantin und Fotografin. Nach einem Praktikum in einem Fotogeschäft in Karlsruhe (2000/2001) war die 41-Jährige bis Oktober 2009 festangestellte Fotografin bei GES-Sportfoto in Dettenheim. Seitdem ist Hilse als selbstständige Fotografin in Berlin tätig.

sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Annegret Hilse: Die Waden von Radrennfahrer Olaf Ludwig zu massieren, also Physiotherapeutin.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Hilse: Sport lag im Blut, Kunst ist Kreativität, die ich mag, und Geografie öffnete mir die Augen in die Welt.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Hilse: Markus Gilliar (Mitbegründer von GES und heute Leiter der Agentur; die Red.) schickte mich im April 2001 mit meiner ersten Digitalkamera in den Wildpark zu den KSC-Amateuren. Ich musste von dort per Modem das Bild an die Sonntagszeitung der BNN (Badische Neueste Nachrichten) verschicken.

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Hilse: Schiffbauingenieur und Kinderärztin, inzwischen glückliche Großeltern und Rentner.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Hilse: Nein, aber ich finde, ein guter Artikel im Sport ist geprägt durch einen guten Beobachter nah am Geschehen, der es schafft, den Leser zu bannen.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Hilse: Die Basis legten Markus Gilliar und Werner Eifried von GES-Sportfoto. Über die Zeit gab es dann immer wieder Kollegen, die mir mit Rat und Zuspruch zur Seite standen.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Hilse: Leichtathletik. Mich reizt es, sich der Vielfalt dort zu stellen.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Hilse: Ein Jedermann-Zehnkampf in Wien 2000. Ohne großes Training absolvierte ich alle zehn Disziplinen. Am Tag darauf plagte mich ein schier unendlicher Muskelkater.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Hilse: Mein Bruder besitzt eine Seelenruhe, die hätte ich auch gerne.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Hilse: Ausdauer/Perfektion, stehe mir da oft im Wege.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Hilse: Momentan widme ich mich der Lehre des Kampfsports Shotokan-Karate.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Hilse: Mein Traum als junger Mensch war, Sportler zu werden und bei Olympia an den Start zu gehen – das habe ich als Fotografin geschafft, also ist das wohl mein Traumjob?!

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Hilse: Menschen, die zielstrebig ihrer Sache nachgehen und sich nicht davon abbringen lassen.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Hilse: Schokolade.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Hilse: Aktiv Sport zu treiben.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Hilse: Es geht nicht darum, etwas zu bereuen, sondern eventuelle Fehler nicht noch einmal zu begehen.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Hilse: Meinen Eltern für das Mitgeben an Werten und das Ermöglichen, meine Träume zu verwirklichen.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Hilse: Wenn man glücklich am Abend ins Bett geht.

sj: Woran glauben Sie?

Hilse: An die Kraft der positiven Gedanken.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Hilse: Wenn man das Glück hat, seine Passion zum Beruf gemacht zu haben, lebt man in Teilen jeden Tag seinen Traum.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Hilse: Schenke jedem Tag ein Lächeln.

Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Oktober/November 2017 des sportjournalist, die direkt beim Meyer & Meyer Verlag bestellt werden kann. Mitglieder des VDS können sich das Heft als PDF im Mitgliederbereich kostenlos herunterladen.