Autorin Saskia Aleythe – „Hinten kackt die Ente“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

10.07.2020 Sie schätzt Ironie und Twitter. Sie kocht gerne. Was Saskia Aleythe sonst noch mag und was nicht, dass verrät die in Berlin lebende freie Autorin auf sportjournalist.de.
 
Saskia Aleythe hat ihr erstes Geld im Journalismus bei Spiegel Online verdient. Seit 2012 schreibt die 33-Jährige für die Süddeutsche Zeitung. Lange als Online-Redakteurin in München, seit 2019 frei aus Berlin. Mit dem Großen Online-Preis des VDS 2017 ausgezeichnet und für den Deutschen Reporterpreis nominiert. Mitglied im Verein Münchner Sportjournalisten.

sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Saskia Aleythe: Das wechselte alle paar Monate. Sängerin und Bäckerin waren dabei, später Handballerin.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Aleythe: Deutsch und Kunst.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Aleythe: Eine Reportage über den Heinz-Rühmann-Fanklub in meiner Heimatstadt Dessau. Ging besser als gedacht (Aleythe-Foto: privat).

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Aleythe: Vernünftige. Sie sind beide studierte Ingenieure.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Aleythe: Als ehemalige Handballerin war das früher das Handballmagazin. Heute der SZ-Sport. Und die Berichte der ARD-Dopingredaktion.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Aleythe: In der Münchner SZ-Zeit von vielen uneitlen Kollegen, die für jede Frage offen waren. Von Gerald Kleffmann, für eigene Werte einzustehen. Von Barbara Klimke, diplomatisch zu sein und die Nerven nicht zu verlieren.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Aleythe: Über Menschen und Emotionen, am liebsten vor Ort. Sportart egal (gegen eine Loipe und einen Schießstand ist aber nichts einzuwenden).

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Aleythe: Schon zwei Mal in der Staffel bei einem Triathlon 3,5 Kilometer durch die Elbe in Dresden geschwommen zu sein. Und nicht als Letzte wieder an Land gegangen zu sein.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Aleythe: Brotscheiben gerade abschneiden zu können. Beim Billard über die Bande spielen zu können.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Aleythe: Duchhaltevermögen und mich selbst hinterfragen zu können / 6.30-Uhr-Dienste. Und die Snooze-Taste. Schwierige Kombination.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Aleythe: Kochen.

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Aleythe: Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang zu begleiten war schon ein Traumjob. Trotz minus 20 Grad Celsius. Die Zeit mit den größten journalistischen Freiheiten und besten Kollegen.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Aleythe: Gute Geschichten und Texte von anderen. Am Ende hilft aber nur noch der Andruck.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Aleythe: Twitter.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Aleythe: Ironie.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Aleythe: In Pyeongchang die Bobbahn nicht besucht zu haben. Kurve neun hätte mich wirklich interessiert.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Aleythe: Allen starken Frauen in meiner Familie und Umgebung. Beruflich: Lukas Rilke für Loyalität, Milan Pavlovic für das größte Verständnis. Und denen in der Branche, die auch Leise-Sprechern zuhören können (Foto: Screenshot von Saskia Aleythes Twitter-Account).

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Aleythe: Einer, an dem ich viel gelacht habe. Und den Mut hatte, Herzensentscheidungen zu treffen.

sj: Woran glauben Sie?

Aleythe: Daran, dass sich Qualität und Charakterstärke durchsetzen. Immer öfter.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Aleythe: Meinen Neffen ein Stück der Welt zu zeigen.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Aleythe: „Hinten kackt die Ente“.

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