VBS-Vorsitzende Ruth Gerbracht – „In meinem Leben viel Glück erfahren“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

28.02.2021 Sie ist die 1. Vorsitzende des Vereins Bremer Sportjournalisten und im VDS „Beauftragte für Chancengleichheit“. Als freigestellte Betriebsratsvorsitzende kümmerte sich Ruth Gerbracht beim Weser-Kurier um Mitbestimmung. Kleinere Schwächen hat sie aber auch. Im sj-Fragebogen „Ich über mich“ verrät sie, welche dies sind.
 
Ruth Gerbracht, Jahrgang 1956, ist ein echtes Kind des Ruhrgebiets. In Essen wurde sie geboren, in Bochum hat sie studiert, in Dortmund gewohnt. Vor 30 Jahren ist sie nach Bremen gekommen, wo sie bis Ende 2019 als Sportredakteurin beim Weser-Kurier arbeitete, danach hatte sie als freigestellte Betriebsratsvorsitzende so viel zu tun, dass der Sport hinten runtergefallen war. Gerbracht, die nach eigenen Angaben jetzt den (Un-)Ruhestand genießt, ist seit 2012 1. Vorsitzende des Vereins Bremer Sportjournalisten und im VDS „Beauftragte für Chancengleichheit“.
 
sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Ruth Gerbracht: Stewardess.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Gerbracht: Deutsch und Englisch.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Gerbracht: Ein Bezirksliga-Basketballspiel in Unna (Foto: sampics Photographie/augenklick).

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Gerbracht: Maschinenbauingenieur und Buchhalterin/Hausfrau.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Gerbracht: Die Süddeutsche Zeitung.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Gerbracht: In der Sportredaktion des Weser-Kuriers unter der Leitung von Heinz Fricke.

sj: Worüber haben Sie besonders gern berichtet?

Gerbracht: Tennis, Tanzsport und Volleyball.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Gerbracht: Westdeutsche Jahrgangsmeisterin im 100-Meter-Brustschwimmen. Nach diesem „Höhepunkt“ habe ich meine Schwimmkarriere beendet.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Gerbracht: Klavier spielen zu können.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Gerbracht: Sich für andere einzusetzen, deshalb war ich Betriebsratsvorsitzende / Andere nicht immer ausreden zu lassen, ich arbeite aber täglich daran.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Gerbracht: Ich spiele noch immer mit großem Spaß Tennis, mittlerweile in der nicht mehr ganz so dynamischen Ü60-Doppelvariante (Tennisplaz-Foto: firo sportphoto/augenklick).

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Gerbracht: Es gibt keinen für mich. Ursprünglich war ich Lehrerin, bin dann aber im Journalismus glücklich geworden.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Gerbracht: Die täglichen Herausforderungen in einer immer unüberschaubareren Welt anzugehen.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Gerbracht: Gutes Essen, guter Wein.

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Gerbracht: Auf meinen Mann und unseren Sohn.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Gerbracht: Nicht noch mehr so tolle Söhne bekommen zu haben.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Gerbracht: Meinem Mann, weil er mit so viel Freude die Kindererziehung und den Haushalt maßgeblich übernommen hat. Heinz Fricke, weil er ein großartiger Ressortleiter war. Er hat seinen Mitarbeitern die größtmögliche Freiheit gelassen, weil er ihnen und ihren Fähigkeiten immer vertraut hat. Jan Christian Müller, weil er dafür gesorgt hat, dass ich in Bremen heimisch wurde (Logo: Verein Bremer Sportjournalisten).

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Gerbracht: Es täglich zuzulassen, sich über die kleinen Dinge des Lebens zu freuen.

sj: Woran glauben Sie?

Gerbracht: An Gemeinschaft und Respekt.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Gerbracht: Es gibt für mich nicht den großen Traum. Ich habe in meinem Leben viel Glück erfahren. Dafür bin ich zutiefst dankbar. Wäre einfach schön, wenn es noch eine Zeitlang andauern würde.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Gerbracht: Hat sich gerne gekümmert.