Trimedial-Journalist Thorsten Poppe – „Fasziniert von Physik“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

14.06.2021 In den unterschiedlichen Genres des Journalismus ist Thorsten Poppe zuhause. Mit der Physik würde er sich gerne besser auskennen. Was ihn sonst noch reizt und motiviert, verrät der Freelancer, der dem VWS angehört, im sj-Fragebogen auf sportjournalist.de.
 
Thorsten Poppe, Jahrgang 1973, geboren in Köln, aufgewachsen im Rheinland, Mitglied im Verband Westdeutscher Sportjournalisten. Nach dem Abitur zum Studium der Kommunikationswissenschaften an die FU Berlin. Seit über 20 Jahren im Sportjournalismus zu Hause, mittlerweile trimedial. Als Autor, Reporter und TV-Produzent tätig für ARD, ZDF, WDR, DLF, Spiegel und Amazons prime video. Und nicht zu vergessen: für den sportjournalist. Seit Oktober 2021 gehört Poppe dem VDS-Präsidium als Beisitzer an.

sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Thorsten Poppe: Schon damals war ich – wie heute – fasziniert von Sportreportagen in Radio und TV. Daher ist es nicht ganz überraschend, dass ich letztendlich im Sportjournalismus gelandet bin.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Poppe: Die Fakten (Noten) sprechen für Sport und Deutsch. Fasziniert war ich von Physik, doch da sprechen die Fakten gegen mich (Poppe-Foto: Edith Geuppert).

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Poppe: Eine Radioreportage vom Theodor-Heuss-Platz vor dem rbb in Berlin im Seminar „Sportreportage“ mit Jochen Sprentzel.

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Poppe: Wer den Sport im Spiegel liest, den Deutschlandfunk hört oder „sport inside“ im WDR einschaltet, wird anders informiert sein, als wenn er über Sky oder DAZN hauptsächlich die Live-Berichterstattung verfolgt. Doch beide Pole gehören zum Sportjournalismus, und beide haben den Anspruch, diesen professionell umzusetzen. Daher gibt es für mich kein wirkliches Leitmedium.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Poppe: In der Praxis. Und von den vielen Kollegen, die mir selbstlos mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Und das heute noch tun.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Poppe: Über Hintergründe und gesellschaftliche Entwicklungen im Sport. Mit eigenen Ansätzen abseits der täglichen Nachrichten-Agenda und selbst recherchierten Fakten und Geschichten.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Poppe: Mittelrhein-Pokalfinale U19. Leider verloren im Elfmeterschießen. Immerhin ist der Torhüter des Gegners danach Bundesliga-Profi geworden. So konnten wir uns wenigstens in die Tasche lügen, er wäre zu gut für uns gewesen. Aber in Wirklichkeit haben wir nur einfach schlecht geschossen (Foto: GES-Sportfoto/Marvin Ibo Güngör/augenklick).

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Poppe: Physik besser zu verstehen.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Poppe: Konzentriert in Live-Situationen/bei Kommasetzung & Co. zwar stets bemüht, aber immer noch Wolf Schneider nacheifernd.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Poppe: Im Job die vielen relevanten Anlässe für Recherche und Hintergrundberichterstattung, die zuletzt sogar zugenommen haben.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Poppe: Sicher, siehe obiges Elfmeterschießen. Aber ich habe auch gemerkt, dass mit der daraus gewonnenen Erfahrung zukünftige Entscheidungen einfacher zu treffen sind.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Poppe: Corona hat uns ja gelehrt, wie wunderbar die ganz normalen Dinge im Leben sind. Ein volles Fußballstadion mit Freunden auf der Stehtribüne erleben zu können, bei Stadionwurst und Bier. Das wäre ein wirklich perfekter Tag!