Die französische Bahn startet durch

EM-Kolumne „C‘est la vie“

19.01.2016 Für die EM 2016 macht die französische Eisenbahn mobil – falls nicht doch mal wieder gestreikt werden sollte. Dazu hat der Franzose bei publikumswirksamen Anlässen ja eine fatale Neigung.
Autor: Rainer Kalb
Noch aber überwiegen Stolz und Hoffnung. So hat die französische Eisenbahn SNCF (Société Nationale des Chemins de Fer) jetzt schon 200.000 Tickets für die Sonderzüge „TGV EURO 2016“ auf den Markt geworfen. Sie betreffen die Spiele der französischen Nationalmannschaft und die K.o.-Spiele. Reserviert werden können diese hier. Seit der Auslosung der Endphase am 12. Dezember kamen noch einmal 600.000 Fahrkarten für die EM-Züge in den Handel.

Als „offizielles Transportunternehmen“ der EM wirft sich die SNCF mächtig ins Zeug. Insgesamt werden während der EM 1100 Schnellzüge eingesetzt, 250 davon außerplanmäßig. Nach jedem Spiel in der Provinz fährt ein Nachtzug zurück nach Paris - bei Verlängerung und Elfmeterschießen eben entsprechend später.

Deswegen wurden Arbeiten an Gleisen und in den Bahnhöfen verschoben. Insgesamt wird jedes Spiel mit 40 „Trains à grande vitesse“, was etwa unserem ICE entspricht, bedient. Aber Achtung! Wer von A nach B will und nicht in P(aris) stranden möchte, sollte seine Reisen sorgfältig planen.

Wichtig für Kollegen: Es gibt „Drei für zwei“- und „Fünf für drei“-Angebote. Im Klartext: Zwei zahlen, drei fahren oder eben 3 gleich 5. Internetzugang besteht in den Zügen, ist aber je nach Landstrich, der durcheilt wird, wackelig. Insgesamt sind 18 Bahnhöfe als „EM-Bahnhöfe“ deklariert, darunter die fünf wichtigsten in Paris, die beiden am Stade de France sowie der im Flughafen Charles de Gaulle.

Es werden mehr als 2500 zusätzliche Informationshelfer eingesetzt. Alle Spiele werden in den Bahnhöfen auf Großbildschirmen übertragen. Und damit bei Wartezeiten keine Langeweile aufkommt, werden sogar gratis Kicker-Spieltische aufgestellt. Wenn da mal bloß nicht irgendeiner plötzlich seinen Zug verpasst!