„Streams, Streams, Streams“

Österreichisches Portal laola1.tv – Teil II

01.03.2016 Das österreichische Portal laola1 ist eine Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen will künftig noch stärker auf Liveübertragungen im Web setzen.
Autor: Rolf Heßbrügge
Im ersten Teil des dreiteiligen laola1-Reports ging es um das große Interesse des Publikums an den spanischen Spitzenklubs FC Barcelona und Real Madrid.

Zusätzlich zu den eigenen Portalen laola1.tv und laola1.at sowie der hausinternen TV-Produktions-Gesellschaft designt The Sportsman Homepages für Klubs und Verbände und betreut diese redaktionell (zum Beispiel den Liveticker auf der offiziellen Seite des VfB Stuttgart), bastelt deren Apps und bespielt klubeigene TV-Sender (unter anderem Schalke-TV). Auch der Deutsche Fußball-Bund gehört zu den Kunden. „Unser Haus produziert zum Beispiel eine Reihe Lehrvideos für den DFB – alles von Wien aus“, sagt Rietzler stolz.

Dass sich zwischen den verschiedenen Geschäftsfeldern Synergien ergeben, findet Rietzler „umso besser“. Der 53-jährige Journalist mit Printvergangenheit weiß, worauf es ankommt: „Bei uns gilt in einigen Bereichen das Motto: Zuerst die Dienstleistungen für unsere Auftraggeber, dann unser eigener journalistischer Exklusivruhm. Oft landen Berichte oder Filmbeiträge eh in mehreren Konsolen, in unseren eigenen Webportalen und denen der Kunden. Unsere Mitarbeiter lernen früh, Beiträge möglichst so zu gestalten, dass sie synergetisch nutzbar sind.“

Die große Zukunft für laola1.tv aber liegt in immer mehr bewegten Livebildern. Oder: „Streams, Streams, Streams“, wie Rietzler sagt. Schon jetzt können die User fast 24 Stunden am Tag aus einem erstaunlich breit gefächerten Angebot an Sport-Übertragungen wählen, darunter Spiele der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), Wintersport, Motorsport, und ATP-Tennisturniere (Djokovic-Foto: firo/Augenklick).

Laola1.tv sieht sich dabei längst nicht mehr als österreichisches Sportportal. Man will den gesamten deutschsprachigen Raum mit rund 100 Millionen Menschen bedienen – und laut Rietzler „auch darüber hinaus“ gesehen werden. „Unsere Volleyball-Streams gehen zum Beispiel in Polen so richtig ab“, sagte er. Das Konzept der Internationalisierung scheint aufzugehen. Schon jetzt klicken sich rund 70 Prozent der User über IP-Adressen aus Deutschland ins laola1.tv-Angebot.

Das beeinflusst auch die Auswahl der deutschsprachigen Kommentatoren, insbesondere bei Fußball-Übertragungen. Weil die alpenländische Sprachfärbung und das österreichische Fußballvokabular („Gurkerl“ statt „Beinschuss“) nördlich des Weißwurst-Äquators mitunter für Kopfschütteln sorgt, geht der Trend zum Hochdeutschen. Auch beim Livestream zählt eben der Mainstream. Die Kehrseite: Nun bemängeln einige rot-weiß-rote Romantiker, dass Lionel Messis „Stanglpässe“ plötzlich „flache Hereingaben“ heißen.

Lesen Sie im letzten Teil des dreiteiligen laola1-Reports, welche Ansprüche das prosperierende Unternehmen an seine neuen Mitarbeiter stellt.