Mann auf Mission – Michael Novak geht in den Ruhestand

Abschied von der DFL

28.09.2018 Viele Jahre war Michael Novak für die Deutsche Fußball Liga im Einsatz. Unermüdlich und engagiert. Nun ist für „Mr. Bundesliga“ Schluss bei der DFL.
Autor: Christian Pfennig
Wenn es Michael Novak nicht schon gäbe, man müsste ihn erfinden. Zuverlässig, fleißig, korrekt, bescheiden, hilfsbereit – vor allem aber zu jeder Tag- und Nachtzeit 110 Prozent Bundesliga. Und sogar das: Er hat durchaus Humor. In entspannten Momenten, wenn also der Profifußball ausnahmsweise mal nicht seinen vollen Einsatz fordert, kann der manchmal knorrige Westerwälder abendfüllend Anekdoten aus einem erfüllten Berufsleben zum Besten geben und bei einem Glas Wein auch witzig sein.
 
Michael Novak geht Ende Januar 2019 planmäßig in den Ruhestand. Seinen letzten Arbeitstag als Leiter PR der Deutschen Fußball Liga wird er voraussichtlich bereits Ende November oder Anfang Dezember absolvieren. Natürlich, einer wie er hat noch einen Haufen freie Tage „abzufeiern“. Auch wenn er geschätzt nur jeden zweiten Extra-Arbeitstag aufgeschrieben hat. Work-Life-Balance – für „Mr. Bundesliga“ bedeutet das, auch mal 2. Bundesliga zu schauen (Foto Andere ins Scheinwerferlicht setzen – Michael Novak, Vordergrund, im Einsatz beim World Leagues Forum im Mai 2018: DFL Deutsche Fußball Liga GmbH).

65 Jahre Michael Novak gehen einher mit 55 Jahren Bundesliga. Es ist daher wohl alles andere als ein Zufall, dass sein Werdegang auch einiges über die Entwicklung des deutschen Profifußballs aussagt. Angefangen als Volontär bei der einstigen Fußball-Woche, anschließend Redakteur des Sport-Informations-Dienstes (sid) mit Zuständigkeit für das DFB-Team, dann Aufbau der Sport-PR bei Sat.1 (ran) unter Reinhold Beckmann – und schließlich über lange Jahre Stellvertreter von Wolfgang Niersbach in der DFB-Mediendirektion. Es folgte ein Ausflug als Pressechef zum 1. FC Kaiserslautern, ehe er dann den Weg zur DFL fand.

Anders als für viele in unserer Branche, ob Journalisten oder Offizielle, stand und steht für Michael Novak („Ich bin kein Hemingway“) immer die Institution Bundesliga im Vordergrund. Nicht einzelne Personen, schon gar nicht er selbst. Konservativ im besten Sinne. Für „seine“ Bundesliga setzte er sich ein, opferte sich manchmal auf – und schoss, auch im Verhältnis zu Kolleginnen und Kollegen, das eine oder andere Mal über das Ziel hinaus (worunter er dann oft noch mehr litt als sein Gegenüber). Ein Mann auf Mission.
 
„It's what you do in the dark that puts you in the light“, heißt es in einem bekannten Werbespot mit dem olympischen Multi-Medaillengewinner Michael Phelps. Michael Novak hat immer hart gearbeitet, stand jedoch selten im Licht. Er hat stets loyal die Scheinwerfer auf andere gerichtet und so auf unterschiedlichen beruflichen Positionen seinen Teil zur Erfolgsstory Bundesliga beigetragen. Vielen Dank dafür!

Christian Pfennig ist Direktor Unternehmens- und Markenkommunikation der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und Mitglied der Geschäftsleitung.

Dieser Artikel stammt aus der Ausgabe Oktober/November 2018 des sportjournalist. Hier geht es zur Bestellung des Einzelheftes beim Meyer & Meyer Verlag. Mitglieder des VDS erhalten den alle zwei Monate erscheinenden sportjournalist automatisch per Post und können sich das Heft zudem im Mitgliederbereich kostenlos als PDF herunterladen. Dies gilt auch für ältere Ausgaben.