Äußerst lebhafte Diskussion in Dortmund

Schiriseminar von VDS und DFB

22.01.2020 Das VDS/DFB-Seminar „Schiedsrichter schulen Sportjournalisten“ war wieder ein großer Erfolg. Im Deutschen Fußballmuseum sorgte der Videobeweis für den meisten Gesprächsstoff. Der Wunsch aller Teilnehmer*innen: 2021 soll die Veranstaltung das Dutzend vollmachen.
Autor: Thomas Roth
Zum elften Mal fand die inzwischen etablierte Veranstaltung „Schiedsrichter schulen Sportjournalisten“ statt, die vom Verband Deutscher Sportjournalisten und der Schiedsrichter-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes organisiert wird.
 
Im Gegensatz zu vergangenen Jahren, als man sich in der Regel im Presseraum eines Vereins aus dem Profibereich traf, hatte der verantwortliche Organisator, der frühere VDS-Vizepräsident Hans-Joachim Zwingmann, diesmal das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund als Veranstaltungsort gewählt (Foto Plenum in Dortmund: Sebastian Sendlak).

Dies war eine sehr passende Entscheidung, wird der Gast doch schon direkt beim Eintritt mit einer der meistdiskutierten Schiedsrichter-Entscheidungen der Sportgeschichte konfrontiert.
 
Dort stehen Gedenktafeln für den kürzlich verstorbenen Hans Tilkowski. Die Torhüterlegende von Borussia Dortmund hatte im WM-Finale 1966 das denkwürdige „Wembley-Tor“ hinnehmen müssen. Torlinientechnologie und Videobeweis – heutzutage wäre eine zweifelsfreie Klärung der Sachlage möglich. Dafür gibt es andere Reibungspunkte.

Lutz Michael Fröhlich und Sascha Stegemann als DFB-Vertreter vor Ort
 
„Das ist eine tolle Location hier“, sagte Lutz Michael Fröhlich in seiner Begrüßung. Der Vorsitzende der DFB-Schiedsrichterkommission Elite hatte wie im Jahr zuvor in Berlin die Angelegenheit zur Chefsache erklärt und führte gemeinsam mit FIFA-Schiedsrichter Sascha Stegemann, einem von zehn international tätigen Unparteiischen in Deutschland, die Schulung durch.
 
Wobei dieser Terminus eigentlich nicht präzise zutrifft, denn schon beim ersten Thema entwickelte sich zwischen Referenten und den 43 anwesenden Medienvertreter*innen eine äußerst lebhafte Diskussion. Die Bearbeitung des Punktes „Videobeweis“ nahm dadurch ziemlich genau so viel Zeit in Anspruch, wie ein Fußballspiel dauert (Foto Fröhlich, links, und Zwingmann: Sebastian Sendlak).
 
Nach diesen anderthalb Stunden kamen noch alle derzeit relevanten Themen zum Bereich „Schiedsrichter und Regeln“ zur Sprache, etwa die Auslegung beim Handspiel. Aber auch heiß diskutierte Szenen des ersten Bundesliga-Spieltags nach der Winterpause hatte Fröhlich im Gepäck und vermittelte gemeinsam mit Stegemann die hehre Leitlinie der Entscheidungsfindung.

Beitrag für Miteinander zwischen Unparteiischen und Medienvertreter*innen
 
Dies bot den Medienvertreter*innen spannende und aufschlussreiche Einblicke in die Arbeit der Referees. Eine Symbiose, die beiden Parteien in der Zukunft bessere Arbeitsbedingungen verspricht. Den Journalist*innen, weil sie in den insgesamt gut drei Stunden einen wesentlich höheren Kenntnisstand gewonnen haben, und den Schiedsrichter*innen, weil sie detaillierte Einblicke in ihren oft schwierigen Job vermittelten und somit mehr öffentliches Verständnis für ihre Handlungsweisen bekommen dürften.
 
Nach Meinung aller Teilnehmer*innen haben Fröhlich und Stegemann in informativer Art mit dieser Schulung erneut einen großartigen Beitrag für das Miteinander zwischen Unparteiischen und Medienvertreter*innen geleistet. Dafür ein herzliches Dankeschön des VDS. Dieses geht auch an Thomas Mayor: Der Eventmanager des Deutschen Fußballmuseums hatte die Veranstaltung hervorragend vorbereitet.

Auf der Facebookseite des Verbandes Deutscher Sportjournalisten können Sie weitere Fotos der Veranstaltung „Schiedsrichter schulen Sportjournalisten“ sehen.