Die Lage verschlechtet sich weiter

LMU-Studie „Prekarisierung im Journalismus“

05.03.2021 Es sind nur erste Ergebnisse, die Tendenz ist dennoch eindeutig. Laut der Studie „Prekarisierung im Journalismus“ der Ludwig-Maximilians-Universität München, die auch der Verband Deutscher Sportjournalisten unterstützt hat, haben sich die eh schon schwierigen Beschäftigungsverhältnisse in der Medienbranche weiter verschlechtert.
 
Die ersten deskriptiven Ergebnisse der Online-Befragung zur „Prekarisierung im Journalismus“ liegen nun in einem ausführlichen Bericht vor. Dieser kann hier kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Eine detaillierte Auswertung folgt in den nächsten Monaten.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:
  • hauptberufliche Journalist*innen verdienen im Durchschnitt rund 2340 Euro netto pro Monat; die Zahl der Niedrigverdiener*innen ist im Vergleich zu vergangenen Studien gestiegen
     
  • festangestellte Journalist*innen in Vollzeit verdienen rund 880 Euro netto monatlich mehr als hauptberuflich freie Journalist*innen
     
  • zwei von fünf hauptberuflichen Journalist*innen gehen einer bezahlten Nebentätigkeit nach
     
  • 43 Prozent der hauptberuflichen Journalist*innen schätzen ihre Arbeitssituation als prekär ein
     
  • 58 Prozent der Journalist*innen stufen ihr aktuelles Arbeitsverhältnis als „eher unsicher“ ein
     
  • drei von fünf Journalist*innen haben berichtet, dass sich ihre Arbeitsbedingungen seit der Corona-Pandemie verschlechtert haben
Über 1000 haupt- und nebenberufliche Journalist*innen aus ganz Deutschland haben von Oktober bis Dezember vergangenen Jahres an der Online-Umfrage der Ludwig-Maximilians-Universität München teilgenommen. Unterstützt wurde das Projekt vom Verband Deutscher Sportjournalisten.

Hilfreich beteiligt waren ebenfalls: Freischreiber (Berufsverband freier Journalistinnen und Journalisten), der Deutsche Journalisten-Verband und die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di) sowie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger und die Initiative Qualität.

cleg/lmu