16.04.2016 Das Skispringen erfreut sich in Deutschland wieder großer Beliebtheit. Das hängt vor allem damit zusammen, dass in Severin Freund ein DSV-Adler der absoluten Weltspitze angehört. Zuletzt wurde der 27-Jährige Zweiter der Vierschanzentournee. Dass Deutschland immer wieder Topathleten hervorbringt, liegt natürlich auch daran, dass es hierzulande etliche Skisprungschanzen gibt. Wo keine Schanze, da kein Springen.
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Kurios wird es aber, wenn man sich anschaut, wo es überall Schanzen gibt beziehungsweise gab, weil diese abgerissen wurden. Zum Beispiel stand eine in Anklam. Der Ort in Mecklenburg-Vorpommern, unweit der Ostsee und sechs Meter über Normalhöhennull, beherbergte von 1960 bis Mitte der 1970er die geografisch gesehen nördlichste und am tiefsten gelegene deutsche Sprungschanze. Obskur, aber nicht obskur genug? Na gut, es geht noch schräger.
Selbst auf dem afrikanischen Kontinent stand eine Skisprungschanze, genauer: in Algier. Es ist bis heute die einzige. Erbaut 1906 von der französischen Kolonialmacht, zerstört vermutlich vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Woher wir das wissen? Dank der akribischen Arbeit Oliver Weegers. Der 29-Jährige (Foto: privat) betreibt die sehr informative Website www.skisprungschanzen.com. Dem sportjournalist berichtet Weeger über seine Leidenschaft.
sportjournalist: Herr Weeger, wie lange betreiben Sie die Seite schon?
Oliver Weeger: Ich habe das Skisprungschanzen-Archiv 2002 ins Leben gerufen, 2010 gab es einen größeren Relaunch mit dem aktuellen Design.
sj: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Seite zu machen?
Weeger: Ich war schon immer großer Skisprungfan und außerdem auch von den Schanzen fasziniert – architektonisch und technisch. Im Internet gab es zwar viele Webseiten zum Thema Skispringen mit Infos zu den Springern, aber kaum zu Schanzen, insbesondere außerhalb des Weltcups. Daher wollte ich eine zentrale Webseite nur zu diesem Thema machen – das Skisprungschanzen-Archiv.
sj: Wer unterstützt Sie?
Weeger: Im Laufe der Jahre haben sich viele Kontakte zu Unterstützern in zahlreichen Ländern ergeben, die mich mit neuem Material versorgen. Außerdem erhalte ich natürlich viele Infos aus dem Internet, von Vereins- und Historien-Webseiten.
sj: Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Seite?
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Weeger: Die Seite war immer nur ein Hobby, neben der Schule, dem Studium und danach. Früher habe ich fast jeden Tag kleinere Updates gemacht, mittlerweile nur noch alle ein bis zwei Wochen.
sj: Haben Sie Lieblingsschanzen?
Weeger: Eigentlich nicht. Am meisten freut es mich, gut dokumentierte historische Informationen und Fotos zu geschichtsträchtigen Schanzen zu bekommen. Meiner Meinung nach ist die Webseite wohl auch die ausführlichste Dokumentation zur Geschichte des Skispringens – aufbereitet aus der Perspektive der Schanzen.
sj: Besuchen Sie regelmäßig Sprungschanzen?
Weeger: Das geht derzeit leider nicht. Ich arbeite seit Mai 2015 als Wissenschaftler an der Singapore University of Technology and Design (Foto: privat). Zuvor habe ich in Mathematik promoviert.
Mit Oliver Weeger mailte Clemens Gerlach
Kurios wird es aber, wenn man sich anschaut, wo es überall Schanzen gibt beziehungsweise gab, weil diese abgerissen wurden. Zum Beispiel stand eine in Anklam. Der Ort in Mecklenburg-Vorpommern, unweit der Ostsee und sechs Meter über Normalhöhennull, beherbergte von 1960 bis Mitte der 1970er die geografisch gesehen nördlichste und am tiefsten gelegene deutsche Sprungschanze. Obskur, aber nicht obskur genug? Na gut, es geht noch schräger.Selbst auf dem afrikanischen Kontinent stand eine Skisprungschanze, genauer: in Algier. Es ist bis heute die einzige. Erbaut 1906 von der französischen Kolonialmacht, zerstört vermutlich vor Beginn des Zweiten Weltkriegs. Woher wir das wissen? Dank der akribischen Arbeit Oliver Weegers. Der 29-Jährige (Foto: privat) betreibt die sehr informative Website www.skisprungschanzen.com. Dem sportjournalist berichtet Weeger über seine Leidenschaft.
sportjournalist: Herr Weeger, wie lange betreiben Sie die Seite schon?
Oliver Weeger: Ich habe das Skisprungschanzen-Archiv 2002 ins Leben gerufen, 2010 gab es einen größeren Relaunch mit dem aktuellen Design.
sj: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Seite zu machen?
Weeger: Ich war schon immer großer Skisprungfan und außerdem auch von den Schanzen fasziniert – architektonisch und technisch. Im Internet gab es zwar viele Webseiten zum Thema Skispringen mit Infos zu den Springern, aber kaum zu Schanzen, insbesondere außerhalb des Weltcups. Daher wollte ich eine zentrale Webseite nur zu diesem Thema machen – das Skisprungschanzen-Archiv.
sj: Wer unterstützt Sie?
Weeger: Im Laufe der Jahre haben sich viele Kontakte zu Unterstützern in zahlreichen Ländern ergeben, die mich mit neuem Material versorgen. Außerdem erhalte ich natürlich viele Infos aus dem Internet, von Vereins- und Historien-Webseiten.
sj: Wie viel Zeit verwenden Sie für Ihre Seite?
Weeger: Die Seite war immer nur ein Hobby, neben der Schule, dem Studium und danach. Früher habe ich fast jeden Tag kleinere Updates gemacht, mittlerweile nur noch alle ein bis zwei Wochen.sj: Haben Sie Lieblingsschanzen?
Weeger: Eigentlich nicht. Am meisten freut es mich, gut dokumentierte historische Informationen und Fotos zu geschichtsträchtigen Schanzen zu bekommen. Meiner Meinung nach ist die Webseite wohl auch die ausführlichste Dokumentation zur Geschichte des Skispringens – aufbereitet aus der Perspektive der Schanzen.
sj: Besuchen Sie regelmäßig Sprungschanzen?
Weeger: Das geht derzeit leider nicht. Ich arbeite seit Mai 2015 als Wissenschaftler an der Singapore University of Technology and Design (Foto: privat). Zuvor habe ich in Mathematik promoviert.
Mit Oliver Weeger mailte Clemens Gerlach