VMS-Jubilar

Hans Sautter zum 80. Geburtstag – Von Liverpool bis Lissabon

19.11.2024

In seinem beruflichen Leben ist Hans Sautter viel herumgekommen. Doch München war immer seine Traumstadt. Am 19. November wurde er 80 Jahre alt.

 

Er saß in Gerd Müllers Wohnzimmer, plauderte locker mit Paul Breitner, begleitete als Berichterstatter alle Spiele des FC Bayern München im Europapokal der Landesmeister – sozusagen von Liverpool bis Lissabon - inklusive der drei gewonnenen Endspiele (1974 bis 1976) und das WM-Finale 1974. Und er ist stolz darauf, nach wie vor Kontakt zu Ottmar Hitzfeld und dessen Ehefrau Beatrice zu haben. „Aus meiner Stuttgarter Zeit“, sagt er. Er: Das ist Hans Sautter. Am 19. November darf er bei bester Gesundheit seinen 80. Geburtstag feiern.

Hans Sautter ist sozusagen ein Schwabe (geboren in Reutlingen), aber auch ein Schwabinger, denn aus diesem Münchner Viertel stammte seine Mutter. Und er war beileibe nicht immer Sportjournalist. Auf die mittlere Reife folgte eine sechsjährige Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst mit Abschluss Diplom-Verwaltungswirt (Sautter-Foto: privat).

Nach eineinhalb Jahren Tätigkeit beim Landratsamt in Calw/Schwarzwald und nebenberuflicher Arbeit als freier Journalist für kleinere Tageszeitungen reifte der Entschluss, den Staatsdienst zu verlassen, weil er es sich nicht vorstellen konnte, das ganze Leben Beamter zu sein.

Selbstverständlich war es für den damals 24-Jährigen ein Sprung ins Ungewisse. Aber er wagte diesen, machte vom 1. Oktober 1969 bis 31. März 1971 ein Volontariat bei der Heilbronner Stimme mit Schwerpunkt Sport. Und dann endlich in seiner Traumstadt München angekommen, wurde er Sportredakteur im Landesbüro Bayern der Deutschen Presse-Agentur.

Sein erster sportlicher Höhepunkt war die Berichterstattung von den Olympischen Spielen in München 1972 – mit dem traurigen Tiefpunkt. „Die Pressekonferenz in den frühen Morgenstunden des 6. September, bei der bekannt gegeben wurde, dass alle israelischen Geiseln ums Leben gekommen seien, die Fassungslosigkeit, Tränen, Schreie, Wut und Verzweiflung Hunderter Journalisten aus aller Welt vergesse ich nie“, sagt Hans Sautter.

Gemeinsam mit seiner Frau Barbara ist er immer noch aktiv: Skifahren, Radtouren und natürlich auch die Kultur

Zwar berichtete er noch von den Olympischen Spielen 1976 in Montreal und Innsbruck, und er sagt auch, dass die Arbeit bei einer Nachrichtenagentur eine gute Schule sei, doch kurz und knapp schreiben, das war nicht sein „Wetter“. Deshalb begann er 1977 als Chefreporter in Stuttgart bei der Zeitschrift Motorrad, wo er 1980 Ressortleiter wurde. Sein „Heimweh nach München“ und vor allem auch die Lust, einmal auf die andere Seite zu wechseln, führten dazu, dass Hans Sautter 1982 als Pressesprecher für den Produktbereich „Motorrad“ in die BMW-Presseabteilung anfing.

Weil er auch jenseits des Berufslebens noch viel unternehmen wollte, nutzte er 2002 die Chance, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen. Er zog von München in sein Häuschen nach Aschau im Chiemgau, wo er schon seit 1984 einen Wochenendwohnsitz hatte. Gemeinsam mit seiner Frau Barbara ist er immer noch aktiv: Skifahren, Radtouren und natürlich auch die Kultur – das gehört nach wie vor zu seiner unglaublich aktiven Lebensplanung. Der VMS hofft, dass diese Hobbys auch weiterhin gesund ausgelebt werden können und gratuliert herzlich zum Geburtstag.

Margit Conrad