In einem Seniorenheim beging Wolfgang Schilhaneck am 27. Juli mit seiner Familie den 95. Geburtstag. Von 1952 bis zur Wende war der Berliner Ressortleiter Sport bei der Tageszeitung Bauern-Echo, aus dem von 1990 bis 1992 das Deutsche Landblatt hervorging.
„Die Entwicklung der Sportgemeinschaften auf dem Lande war faszinierend. Ich lernte viele Vereine und engagierte Menschen kennen“, erinnert sich der Vollblutjournalist, der von seinen Berufskollegen immer „Schille“ gerufen wurde (Logo: VdSBB).
Wolfgang Schilhaneck berichtete für seine Tageszeitung von drei Olympischen Spielen, von den Erfolgen der DDR-Dressurreiter bei der EM in Wolfsburg sowie der WM in Aachen und begleitete Springreiter-Equipen ins benachbarte Ausland.
Das ließ sich auch gut mit seiner Arbeit beim DDR-Verbandsorgan Pferd & Sport verbinden. Das Sportecho und so manche Tageszeitung profitierte von seinem Pferdesport-Verstand und veröffentlichte seine Beiträge.
Doch Wolfgang Schilhaneck war damit nicht ausgelastet. Als Staffelleiter der Bezirksliga in Ostberlin, Mitarbeiter der BFA-Rechtskommission und Hallensprecher engagierte sich der Fußballfan ehrenamtlich stark. In jungen Jahren hatte er im Tor der SG Hohenschönhausen gestanden, die es bis in die zweithöchste DDR-Spielklasse schaffte. Mit 80 Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen seine freiberufliche Tätigkeit beenden.
Hans-Joachim Begall