Jürgen Holz war ein Zehnkämpfer der journalistischen Arbeit. Oder so etwas wie ein Herbert „Hacki“ Wimmer des Fußballs. Jirka Grahl, Ressortleiter Sport des Neuen Deutschland, schrieb vor sechs Jahren, zu desen 75. Geburtstag: „Jürgen Holz ist mit ganzem Herzen Journalist. Seine Kollegen haben das stets in kurzer Zeit erkennen können.“
Einen Namen als Fachmann machte sich Jürgen Holz für Rudern und Ringen, später auch für Leichtathletik, Volleyball, Biathlon, Eishockey und Boxen. Der zweifache Familienvater fuhr zu Europa- und Weltmeisterschaften rund um den Globus. Die engen Grenzen, die die DDR ihren Bürgern setzt, konnte er in den Interflug-Maschinen mit Leichtigkeit überwinden (Logo: VdSBB).
Als ND-Berichterstatter erlebte er in Seoul 1988 den Olympiasieg Henry Maskes, in Albertville 1992 Gunda Niemanns Eisschnelllauf-Gold. Bei den Sommerspielen von Athen 2004 durfte er die Medaillengewinne der Kanutin Birgit Fischer beschreiben die er bereits bei ihrem ersten Olympiasieg 1980 begleitet hatte.
Viel hat der Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg dem Ehrenamtler Jürgen Holz zu verdanken. Beim VdSBB fungierte er lange Jahre als 2. Vorsitzender. Viele Feiern zur Verleihung des Goldenen Bandes wären ohne sein Mitwirken undenkbar gewesen, ebenso die jährlichen Sommerfahrten für die älteren Kolleginnen und Kollegen. Er war auch in der Verbandsarbeit kreativ, zuverlässig und sehr genau. So wies er einmal darauf hin, wir bräuchten so etwas wie eine „To do“-Liste, um übernommene Aufgaben im Auge zu behalten. Sein überzeugendes Wort hatte auch hier Gewicht, so dass die Ehrenmitgliedschaft am Ende eine logische Konsequenz war.
Nur am Rande: Jürgen erhielt später auch die Ehrenmedaille des Senats „für besondere Verdienste um die Förderung des Sports“. Als er 2009 in den offiziellen Ruhestand verabschiedet wird, preist ihn der ND-Chefredakteur Jürgen Reents in einem Goodbye-Artikel mit den Worten: „Er war der Sport.“ Wir verneigen uns vor einem überaus kompetenten und engagierten Kollegen. Und trauern mit seiner Familie.
Eine längere Fassung von Jirka Grahls und Hanns Ostermanns Nachruf finden Sie auf der Website des Verbandes der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg.