Einwurf von VDS-Fotografensprecher Kevin Voigt

In eigener Sache: Sportfotografie – meine Leidenschaft

04.02.2025

VDS-Fotografensprecher Kevin Voigt bewirbt sich um das Amt des VDS-Vizepräsidenten. Hier erklärt er seine Beweggründe – und seine Ziele.

 

Der 2. VDS-Vizepräsident Arno Boes tritt aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Wiederwahl an. Er wird sich allerdings auch künftig innerhalb des VDS engagieren, unter anderem im Ehrenrat.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

von der Frauen-WM 2019 über die Olympischen Spiele in China (Peking) und Paris bis zur Heim-EM 2024 sowie verschiedensten Wintersportereignissen halte ich seit über sechs Jahren mit großer Hingabe und Leidenschaft die unvergesslichen Momente des Sports mit meiner Kamera fest. Diese Leidenschaft prägt auch meine Arbeit als Fotografensprecher und Beisitzer für Sportfotografie im Präsidium des VDS, eine Rolle, die ich seit fast zwei Jahren mit großem Engagement ausüben darf.

Mit diesem Einsatz und dem festen Willen, die Zukunft des Verbandes aktiv mitzugestalten, erkläre ich meine Kandidatur für das Amt des Vizepräsidenten des VDS beim Wahlkongress Ende April.

Mit 27 Jahren gehöre ich zu den jüngeren Mitgliedern in unserer Berufsorganisation und möchte meine Generation zukünftig in der Spitze des Verbandes vertreten. Gleichzeitig liegt mir daran, die Erfahrung und das Wissen langjähriger Mitglieder einzubinden, um gemeinsam unser Fundament zu stärken und weiterzuentwickeln. Meine bisherige berufliche Laufbahn hat mir gezeigt, dass etablierte Arbeitsweisen sehr wohl mit Innovationen und neuen Techniken zu verbinden sind. Gerade in einer sich rasant verändernden Medienwelt sind meist neue Perspektiven gefragt. (Voigt-Foto: Edith Geuppert)

Als Fotograf, der stets nach vorne schaut, kenne ich die Herausforderungen und Chancen, die unsere Branche bietet. Mein Ehrgeiz und meine Entschlossenheit werden nicht zuletzt durch meine Zwillingsschwester Vanessa Voigt inspiriert. Als erfolgreiche Biathletin motiviert sie mich auch immer wieder, Hürden zu überwinden und neue Wege zu gehen, um erfolgreich zu sein.

Folgende Punkte sind mir wichtig:

Respekt: Im Alltag ist ein zentraler Aspekt meiner Arbeit die schnelle und professionelle Bereitstellung von Bild-Inhalten. In einer Zeit, in der die Geschwindigkeit von Informationen in Bild oder Text entscheidend ist, kenne ich trotzdem auch die Hürden und Bedenken. In den vergangenen Wochen habe ich oft mit Kolleginnen und Kollegen darüber gesprochen, wie wichtig gegenseitiger Respekt in unserer Arbeit ist. Jeder von uns hat über die Jahre einen eigenen Workflow entwickelt, und genau diese Vielfalt macht unsere Arbeit spannend und wertvoll.

Wissen: Ein Projekt, das ich gerne vorantreiben würde, ist der Aufbau eines \"Campus Sportjournalismus – Fotografie\". Dieser könnte nicht nur als Plattform zur Wissensvermittlung dienen, sondern auch als mögliches Mentorenprogramm etabliert werden. Erfahrene Fotografen könnten als Mentoren für den Nachwuchs agieren, während Workshops und Weiterbildungsangebote Wissen vermitteln und den Austausch untereinander fördern. Damit würden wir nicht nur die Zukunft des Berufs sichern, sondern auch die Qualität der Sportfotografie nachhaltig steigern.

Wertschätzung: Darüber hinaus möchte ich dazu beitragen, die Wertschätzung für unsere Arbeit zu erhöhen. Sportfotografie bedeutet weit mehr als nur den \"Auslöser zu drücken\". Es ist eine Kunstform, die Geschichten erzählt, Emotionen einfängt und unvergessliche Momente für immer verewigt. Diese Momente schaffen wir nicht nur für uns, sondern auch für die Sportlerinnen und Sportler, mit denen ich in meinem Job eng zusammenarbeiten darf. Unsere Form der journalistischen Arbeit verdient Wertschätzung innerhalb unseres Verbandes, innerhalb meiner Branche und in der Öffentlichkeit. Als ich mich damals entscheiden musste, ob ich den Weg in Richtung Abitur mit Studium gehe oder eine Ausbildung absolvieren will, erhielt ich einmal von einem geschätzten Fotografen die Empfehlung: \"Gehe nicht den Weg als Fotograf, sondern suche dir etwas anderes, der Beruf stirbt aus.\" Ich hielt an meinen Gedanken fest und bin nun nach meiner Ausbildung im siebten Jahr der Selbstständigkeit. Diese Entscheidung habe ich nie bereut – sie war richtig! Wir sollten die Attraktivität und Herausforderung unseres Berufes herausstellen und den Nachwuchs mit den Möglichkeiten aber auch mit den Risiken unserer Branche vertraut machen.

Sicherlich fragen sich nun einige Kolleginnen und Kollegen, wie es mit meiner Rolle im Fotografenrat weitergehen soll. Gemeinsam mit den bisherigen Mitgliedern des Fotografenrats möchten wir, unabhängig von meiner Kandidatur, gerne unsere Arbeit im Fotografenrat in einer zweiten Amtszeit fortsetzen und werden uns in leicht veränderter Runde – da Cathrin Müller wegen einer beruflichen Veränderung leider nicht mehr zur Verfügung stehen wird – bei der nächsten Versammlung der Fotografengruppe zur Wiederwahl stellen. Insoweit steht weder meine Kandidatur als Vizepräsident noch eine mögliche erfolgreiche Wahl unserem Wunsch und einer möglichen zweiten Amtszeit des jetzigen Fotografenrats entgegen. Die genauen Modalitäten und personelle Aufteilung werden wir bei der nächsten Fotografenversammlung den Mitgliedern der Fotografengruppe vorstellen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass wir gemeinsam – miteinander – viel erreichen können. Mit meinem Enthusiasmus, meiner Erfahrung und meiner Vision für die Zukunft der Sportfotografie und des Sportjournalismus möchte ich gerne zur Weiterentwicklung des VDS beitragen. Dafür bitte ich um Eure Unterstützung und freue mich darauf, schon vor dem Wahlkongress in München mit Euch über Ideen, Gedanken und Visionen zu sprechen.

Mit sportlichen Grüßen, Kevin