Udo Seiwert-Fauti zum 65. – Der Mittler, der aufrüttelt

Verein Frankfurter Sportpresse (VFS)

29.12.2015 Er könnte sich am 1. ?Mai zur Ruhe setzen. Doch Udo Seiwert-Fauti wird den Teufel tun. Der Journalist, der am 30. Dezember seinen 65. Geburtstag feiert, will noch lange weitermachen.
Autor: Ralf Weitbrecht
Beim Rennen um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn wird Udo Seiwert-Fauti wieder vor Ort sein. „Ich werde mir schon morgens das U12-Rennen anschauen“, kündigte der umtriebige Journalist an. Schließlich gehört dem Radsport eine seiner großen Leidenschaften.

Der große Helmer Boelsen ist es gewesen, der Seiwert-Fauti einst an die Hand und mit zur Tour de France nahm. „Helmer hat mir den Einstieg ermöglicht“, sagt er dankbar. „Er hat mich getriezt und getrimmt.“ Es war die Zeit, als Seiwert-Fauti, gleichfalls gefördert und gefordert vom damaligen Sportchef Jürgen Emig, beim Hessischen Rundfunk Zugang zum Radsport fand.

Zwölf Jahre lang, bis 1998, hat er in fester Anstellung beim HR gewirkt – und dann den Schritt in die Unabhängigkeit gewagt. Die Insel, Großbritannien, Schottland – dort wollte Seiwert-Fauti im Auftrag der ARD schon immer hin (Foto: VFS). „Doch weil man mich nicht ließ, habe ich gekündigt.“ Schnell wurden die Kontakte zur BBC aufgebaut und verstärkt, und schnell ging es auch nach Schottland, seiner Liebe.

Mehr als zehn Jahre lang lieferte Seiwert-Fauti aus den Highlands Berichte für den Deutschlandfunk und diverse Printmedien. Einen Tag vor Silvester nun, mag glaubt es kaum, wird der in Neuried, nicht weit von der französischen Grenze und Straßburg entfernt lebende Seiwert-Fauti 65.

Ans Anhören aber verschwendet er keine Sekunde. „Ich will noch zehn Jahre arbeiten. Ich habe im Journalismus noch etwas zu sagen. Es lohnt sich, unbequem zu sein und eine Meinung zu haben“, sagt er. „Ich liebe diesen Beruf, weil soviel zu tun ist.“

Herz für den Nachwuchs entdeckt

Also macht er weiter – über das offizielle Renteneintrittsalter am 1. Mai 2016 hinaus. Was Udo Seiwert-Fauti schon jetzt mit großem Erfolg macht: Er arbeitet nicht nur seit vielen Jahren für die BBC und als Pressekorrespondent des Europarats in Straßburg, wo er sich beispielsweise mit großer Akribie um Dopingthemen kümmert.

Der junggebliebene, frei schaffende Journalist hat längst auch sein Herz für den Nachwuchs entdeckt. Gleich vier Lehraufträge an der Universität nimmt er derzeit wahr, hilft dem Nachwuchs beispielsweise in Berlin und München auf die Sprünge.

„Studenten brauchen eine Guideline“, sagt er. „Ich möchte gerne der Mittler sein, der aufrüttelt.“ Udo Seiwert-Fauti weiß viel und kann viel, und deshalb ist es ihm auch eine Herzensangelegenheit, seine Kenntnisse zu vermitteln. Weiter so!