Sport1-Chefreporter Florian Plettenberg – „Gezittert und geschwitzt“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

27.08.2019 Als Chefreporter für den FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist Florian Plettenberg ordentlich gefordert. Er mag es so. Welcher Interviewpartner ihm einst bevorstand und was ihn sorgt, verrät der Sport1-Mann auf sportjournalist.de.
 
Florian Plettenberg studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kassel. Anschließend volontierte er an der Axel Springer Akademie in Berlin und arbeitete als Bild-Reporter am Standort München. Seit Mai 2018 ist der 31 Jahre alte gebürtige Kasseler Chefreporter bei Sport1.de für den FC Bayern und die deutsche Fußball-Nationalmannschaft.
 
sportjournalist: Herr Plettenberg, was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Florian Plettenberg: Tatsächlich Journalist. Dicht gefolgt von Fußball-, Snowboard- oder Angelprofi.
 
sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?
 
Plettenberg: Deutsch und Englisch.
 
sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?
 
Plettenberg: Ein Anruf bei Mario Basler. Es war mein erster Praktikumstag bei Sportbild, Ende 2013. Ich sollte ihm zehn Spieler entlocken, die ihm imponieren. Als ich die Nummer wählte, habe ich gezittert und geschwitzt (Basler-Foto: firo sportphoto/Augenklick).
 
sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?
 
Plettenberg: Sie waren jedenfalls keine Journalisten. Mit dem Job hat niemand in meiner Familie etwas am Hut, dafür sind alle fußballbekloppt.
 
sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?
 
Plettenberg: Regelmäßig lese ich Sportbild und kicker. Bild im ePaper. Ein großer Fan bin ich von Birgit Schönaus Serie-A-Artikeln in der Süddeutschen Zeitung.
 
sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?
 
Plettenberg: Prägend war mein erstes Praktikum bei Sportbild. Vor allem Matthias Brügelmann habe ich zu verdanken, wo ich heute sein darf. Auch Kai Traemann und Jörg Althoff haben mich enorm gefördert und gefordert sowie Kai Psotta im Reporter-Alltag. Dankbar bin ich auch Fritz von Thurn und Taxis sowie Ivo Hrstic und Matthias Becker, die mich beide zu Sport1 geholt haben.
 
sj: Worüber berichten Sie besonders gern?
 
Plettenberg: Über den alltäglichen Bayern-Wahnsinn und den DFB. Ich liebe aber auch herausfordernde Interviewpartner wie Louis van Gaal (Foto: sampics Photographie/Augenklick).
 
sj: Ihre größte sportliche Leistung?
 
Plettenberg: Ein Talenttraining beim FC Bayern 1996. Ich habe ein Gnadenplus für einen misslungenen Hackentrick bekommen. Mehr war nicht drin.
 
sj: Welche Begabung hätten Sie gern?
 
Plettenberg: Ich wäre gerne polyglott.
 
sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?
 
Plettenberg: Fleiß, Zuverlässigkeit und Hartnäckigkeit. Schwächen habe ich ganz sicher. Ungeduld ist eine.
 
sj: Haben Sie ein Hobby?
 
Plettenberg: Fußball, snowboarden, reisen und Biographien lesen.
 
sj: Was (oder wer) motiviert Sie?
 
Plettenberg: Menschen, die trotz persönlicher Schicksale nicht jammern, sondern Wille, Zuversicht und Lebensmut versprühen.
 
sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?
 
Plettenberg: Netflix-Serien.
 
sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?
 
Plettenberg: Familie und beste Freunde.
 
sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?
 
Plettenberg: Privat gewiss. Beruflich nein, denn jede Entscheidung (ab der Schule) hat mich dahin geführt, wo ich heute sein darf.
 
sj: Wem sind Sie ewig dankbar?
 
Plettenberg: Meiner Familie und allen, die mir bei Plänen und Zielen halfen, obwohl sie es nicht hätten tun müssen.
 
sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?
 
Plettenberg: An dem ich mir morgens und abends darüber bewusst bin, dass ich trotz 24/7-Job meinem Traumberuf nachgehen darf.
 
sj: Woran glauben Sie?
 
Plettenberg: An verheerende Umweltkatastrophen, weil wir alles für deren Eintreten tun.

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