dpa-Fußballchef Jan Mies – „Mag die Hektik“

sportjournalist-Fragebogen „Ich über mich“

30.07.2021 Das Unvorhersehbare im Beruflichen hat es Jan Mies angetan. Was der dpa-Fußballchef, der in Berlin-Brandenburg VDS-Mitglied ist, sonst noch schätzt und was gar nicht, verrät er im sj-Fragebogen „Ich über mich“.
 
Jan Mies, Jahrgang 1985, wurde im Ruhrgebiet geboren und wuchs in Berlin und Düsseldorf auf. Nach dem Sportstudium in Bochum als Volontär zum Sport-Informations-Dienst (SID) mit Stationen in Köln und Frankfurt am Main. Kam im Juli 2019 als Sportredakteur in die Zentrale der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Berlin, ist inzwischen Fußballchef. Mies gehört dem Verband der Sportjournalisten Berlin-Brandenburg an.

sportjournalist: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?

Jan Mies: Pilot. Das hat sich nach wenig Begeisterung für Mathematik und Physik in der Schule aber schnell verflüchtigt.

sj: Ihre Lieblingsfächer in der Schule?

Mies: Deutsch und Geschichte. Irgendwo existiert auch noch ein geheimes Video von der Theateraufführung des Literaturkurses in der Jahrgangsstufe 12.

sj: Ihre erste journalistische Aufgabe?

Mies: Zum 100. Jahrestag der Geburt von Paul Schneider interviewte ich als Schüler der gleichnamigen Grundschule in Berlin meinen Opa zu dessen Kriegserfahrungen. Bedrückend, aber unglaublich packend.

sj: Welchen Beruf haben Vater und Mutter ausgeübt?

Mies: Beide sind Journalisten – könnte die Berufswahl beeinflusst haben (Foto Pressekonferenz: GES-Sportfoto/augenklick).

sj: Gibt es für Sie in der Sportberichterstattung ein Leitmedium?

Mies: Da sind wir hierzulande in der vorteilhaften Situation, gleich mehrere zu haben. Das steigert die Qualität aller.

sj: Wo beziehungsweise von wem haben Sie für den Beruf am meisten gelernt?

Mies: Das Volontariat beim SID hat mir viel gegeben und noch mehr Möglichkeiten eröffnet. Generell hatte und habe ich das Glück, mit vielen tollen und erfahrenen Kollegen zusammenzuarbeiten. Ausgelernt gibt es im Journalismus nicht.

sj: Worüber berichten Sie besonders gern?

Mies: Ich mag die Hektik und das Unvorhersehbare. Ob nun bei großen oder kleinen Fußballspielen oder bei Verbänden, die wieder einmal mit der eigenen Krise kämpfen.

sj: Ihre größte sportliche Leistung?

Mies: Die bestandene Sporteignungsprüfung für die Uni – allerdings erst im zweiten Anlauf. Und ein Basketballspiel als 14- oder 15-Jähriger, in dem ich fast alle Punkte beisteuerte. Verloren haben wir trotzdem.

sj: Welche Begabung hätten Sie gern?

Mies: Mühelos neue Sprachen zu lernen.

sj: Ihre persönliche Stärke/Schwäche?

Mies: Ich kann, wenn nötig, sehr ruhig bleiben. Aber auch sehr stur. Sagen die anderen.

sj: Haben Sie ein Hobby?

Mies: Neben vielfachen Versuchen, fit zu bleiben, nach zehn Jahren Pause wiederentdeckt: den eigenen PC zusammenzuschrauben (Foto: GES-Sportfoto/Helge Prang/augenklick).

sj: Was wäre für Sie ein Traumjob?

Mies: Im Moment bin ich schon sehr nahe dran. Im Traum sind aber die Nächte länger.

sj: Was (oder wer) motiviert Sie?

Mies: Ganz grundsätzlich: immer wieder Neues zu sehen und zu lernen.

sj: Haben Sie ein Lieblingslaster?

Mies: Hat hier schon jemand von Pizza und Kaltgetränken an freien Samstagen geschrieben?

sj: Auf was wollten Sie nie verzichten?

Mies: Seit ich Papa eines kleinen Jungen bin, kommt an ihm bei dieser Frage nichts vorbei.

sj: Haben Sie einmal eine Entscheidung bereut?

Mies: Im Nachhinein betrachtet zum Glück bislang nur Kleinigkeiten und Jugendsünden.

sj: Wem sind Sie ewig dankbar?

Mies: Ganz klassisch meiner Familie. Aber auch ohne zwei bis fünf langjährige Freunde wüsste ich nicht, wohin es gegangen wäre.

sj: Was ist für Sie ein perfekter Tag?

Mies: Kommt auf die Stimmung an. Gern ein Sommerfest bis in die Nacht, manchmal aber auch einfach ohne Tagesordnung daheim zu dritt (Foto: GES-Sportfoto/Oliver Hurst/augenklick).

sj: Woran glauben Sie?

Mies: Dass der Glaube an sich Berge versetzen kann. Persönlich wählte ich in der Schule statt Religion Philosophie.

sj: Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Mies: Wahrscheinlich viele, von denen ich noch gar nicht weiß, dass ich sie habe.

sj: Welche Überschrift würden Sie Ihrem Leben geben?

Mies: Die schreibe ich immer erst dann, wenn der Text fast fertig ist.