Ehrung für Lebenswerk – Hans-Joachim Leyenberg umgibt eine Aura

Deutscher Sportjournalistenpreis 2021

30.06.2021 Qualität mit drei Buchstaben: l - e - y. Eben „ley.“. Ein Kürzel, das für so viel mehr steht. Den Deutschen Sportjournalistenpreis in der Kategorie „Lebenswerk“ erhält 2021 Hans-Joachim Leyenberg. Die Auswahl hat der Verband Deutscher Sportjournalisten getroffen. Der frühere FAZ-Redakteur wird am 5. Juli in Hamburg feierlich geehrt.
Autor: Jörg Hahn
Neugierig zu sein kann man nicht lernen. Aber man kann sich abschauen, was andere aus der Lust an Neuem, seien es Menschen, Ereignisse oder Dinge, machen. Insofern war und ist Hans-Joachim Leyenberg mit seiner Neugier ein großes Vorbild, ein Ansporn, mit offenen Sinnen auf die Welt zuzugehen.

Ihm ist als FAZ-Reporter, der sich unvoreingenommen auf viele Themen und jeden Gesprächspartner eingelassen hat, oft Besonderes gelungen, inhaltlich, sprachlich. Ihn umgibt, und dabei war und ist er völlig uneitel, eine Aura (Segel-Foto: VFS/privat).
 
„Leybusch“, so wird er von alten Wegbegleitern gerufen – nach der einst unter Sportjournalisten kursierenden fiktiven Gestalt des Professors Arne Leybusch. Geboren am 1. Mai 1943 mitten im Krieg an der Ostsee in Gotenhafen, dem jetzigen Gdingen/Gdynia in Polen, wuchs er in Dithmarschen und Hamburg auf.

Seine Liebe zum Meer ist praktisch angeboren, ebenso sein Fernweh, das ihn nach dem Abschied aus der hauptberuflichen Tätigkeit bei der FAZ unter anderem schon nach Transsylvanien und nach Thailand geführt hat. Corona hat auch ihn etwas gebremst, aber die Reiselust ist durch kein Virus zu besiegen. Er ist keiner, der einfach nur dasitzen kann, er muss (immer) etwas unternehmen.

Hans-Joachim Leyenberg war 40 Jahre lang Sportredakteur der FAZ und schreibt noch heute für „sein“ Blatt. Bevor er 1966 mit einem Stück über Fußball in Ghana im Sportteil der FAZ debütierte, hatte er Erfahrungen als Entwicklungshelfer in Afrika gesammelt, war Buchhändler und anschließend Bibliothekar im Archiv der FAZ. Im Herbst 1968 entstand schließlich eine redaktionelle Verbindung auf Lebenszeit.

Vom großen, schillernden Boxsport über die „Buschreiter“, Hockey, Eishockey und Segeln bis hin zu den sogenannten kleinen Vereinen, zu nennen sind vor allem die Offenbacher Kickers, reichte und reicht sein Spektrum. Ob Olympia, WM oder „Randsportarten“, da machte er keinen Unterschied, was Recherche und Einsatz betraf (Foto Hans-Joachim Leyenberg, Mitte, mit Christiane Moravetz, rechts, und Roland Zorn in der FAZ-Redaktion: FAZ).

Für einen großen Boxkampf im TV schlägt sich „ley.“ auch heute noch gerne eine Nacht um die Ohren. Der Vater zweier Söhne hat inzwischen drei Enkeltöchter, die keine kleine Rolle in seinem Leben spielen. Bleib neugierig, ley.!

Der Deutsche Sportjournalistenpreis wird alle zwei Jahre vergeben und 2021 zum insgesamt vierten Mal, die Gala ist am 5. Juli in Hamburg. Die Auswahl in der Kategorie „Lebenswerk“ trifft der Verband Deutscher Sportjournalisten. Der diesjährige Preisträger, Hans-Joachim Leyenberg, gehört dem Verein Frankfurter Sportpresse an und ist Zweitmitglied im Sportpresseclub Wiesbaden-Mainz. Er folgt auf Gerd Rubenbauer. 2017 ging der Preis an den langjährigen SZ-Ressortleiter Ludger Schulze. Davor gewann Dieter „Mister Leichtathletik“ Adler.